Österreich: Maximilian Heim neuer Abt des Stiftes Heiligenkreuz
P. Maximilian Heim ist neuer Abt des Stiftes Heiligenkreuz. Der 50-jährige Zisterziensermönch
war bisher Prior im Priorat des Stiftes in Stiepel (Bochum). Am Donnerstagvormittag
wurde Heim vom Wahlkapitel, dem 63 wahlberechtigte Mitglieder des Klosters angehören,
zum Nachfolger von Abt Gregor Henckel-Donnersmarck gewählt, der dem Stift zwölf Jahre
lang vorstand. Heim ist Professor für Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen
Hochschule des Stiftes in Heiligenkreuz und gehört außerdem seit 2009 als Vertreter
der jüngeren Generation dem jährlich in Castelgandolfo zusammenkommenden erweiterten
Ratzinger-Schülerkreis an.
„Ermittlungsverfahren im Heiligen Geist“
Die
Wahl des neuen Abtes begann mit der Einberufung des Wahlkapitels bereits am 9. Februar.
Sie war eingebettet in zahlreiche liturgische Feiern. „Eine Abtwahl ist so etwas wie
ein 'Ermittlungsverfahren im Heiligen Geist'“, erklärte dazu der Pressesprecher des
Stiftes, P. Karl Wallner. Ein erster Höhepunkt war die Vorwahl („Praeelectio“) am
Mittwochabend, bei der eine erste Auswahl an Kandidaten sondiert wurde. Am eigentlichen
Wahltag, dem 10. Februar, schritten die Mönche nach einem Gottesdienst am Vormittag
in der Heiligenkreuzer Stiftskirche zur Wahl in einer Wahlkabine nahe dem Altar. Jeder
Wahlberechtigte bekam dazu Bögen mit Klebeetiketten, auf denen die Namen aller Mitbrüder
aufgedruckt waren.
Dem Wahlkapitel gehörten 63 wahlberechtigte Mitglieder
des Klosters und der dem Kloster angeschlossenen Einrichtungen wie etwa der Priorate
"Neukloster" (Wr. Neustadt) und Bochum-Stiepel an. Auch aus Rom waren Mitbrüder zur
Wahl angereist. Geleitet wurde der Wahlvorgang vom Abtpräses der Österreichischen
Zisterzienserkongregation, Abt Wolfgang Wiedermann vom Stift Zwettl.
Biographie Geboren
1961 im bayrischen Kronach, studierte Heim nach dem Abitur in Kulmbach zunächst ab
1981 Theologie in Augsburg, ab 1982 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule
in Heiligenkreuz. 1983 trat er ins Stift ein. 1988 beendete er sein Studium und empfing
die Priesterweihe. Anschließend war er u.a. als Kaplan in Wiener Neustadt tätig und
wurde noch im selben Jahr mit drei Mitbrüdern zur Klostergründung ins Ruhrgebiet nach
Stiepel, einen Stadtteil von Bochum, entsandt.
Kaplan und Kantor Im
1989 gegründeten Priorat Stiepel war er als Kaplan und Kantor tätig und zeichnete
verantwortlich für den Ausbau der Klostergründung. Zugleich nahm er an der Bochumer
Ruhr-Universität ein Doktoratsstudium in katholischer Theologie auf. 1996 wurde er
durch den damaligen Heiligenkreuzer Abt Gerhard Hradil in das Wienerwaldstift zurückberufen.
Dort bekleidete er zunächst das Amt des Novizenmeisters und Kantors. Als Novizenmeister
zeichnete er dabei u.a. verantwortlich für die Ausbildung des Ordensnachwuchses in
den wiederbelebten tschechischen Klöstern Hohenfurth und Osek.
1999 wurde
Heim von Abt Gregor Henckel-Donnersmarck zum Prior des Stiftes Heiligenkreuz bestellt.
Zum 1. Oktober 2004 kam es schließlich zu einem Tausch: P. Christian Feurstein, bis
dato Prior in Stiepel, wurde zum Prior und Novizenmeister von Heiligenkreuz ernannt,
P. Heim zeitgleich als Prior nach Stiepel entsandt. P. Feurstein wurde schließlich
2010 neuer Abt des Stiftes Rein.
Seine wissenschaftliche Ausbildung setzte
Heim an der Universität Graz fort, wo er von 1998 bis 2002 sein Doktoratsstudium bei
Prof. Bernhard Körner am Institut für Moraltheologie und Dogmatik fortsetze. 2004
folgte die Promotion mit einer Arbeit über die Ekklesiologie (Lehre von der Kirche)
Joseph Ratzingers - eine Arbeit, die u.a. 2009 zur Berufung in den erweiterten Ratzinger-Schülerkreis
führte.
Seit 2004 ist Heim als Dozent für Fundamentaltheologie an der Hochschule
in Heiligenkreuz tätig; 2007 wurde er zum ordentlichen Professor in Fundamentaltheologie
und Dogmatik berufen.
Formal beendet wurde die Wahl mit der Überreichung des
Brustkreuzes, des Pileolus (Kopfbedeckung) sowie der Schlüssel der Abteikirche und
des Klostersiegels an den neu gewählten Abt. Die Mönche knieten anschließend vor ihm
nieder und erneuerten ihr Gehorsamsversprechen.