Benedikt XVI.: Freundschaft mit Christus erneuert die Kirche
Erfolgreicher Schriftsteller,
Konzilstheologe, Kirchenlehrer: Papst Benedikt XVI. hat in seiner Katechese zur Generalaudienz
an diesem Mittwoch über den heiligen Petrus Canisius gesprochen. Neben Bonifatius
wird er als der zweite Apostel Deutschlands verehrt. Es waren aber weniger seine Erfolge
in der katholischen Reformbewegung, die der Papst unterstrich, als vielmehr der geistliche
Weg des Jesuitenpaters:
„Der Herr versprach ihm (in einer Vision) für seine
Aufgabe ein geistliches Gewand, das aus drei Teilen gewoben war: aus innerem Frieden,
Liebe und Ausdauer. Mit diesen drei Kräften hat er versucht, die Kirche in Deutschland
zu erneuern.”
Das Zentrum seines Glaubens sei die Freundschaft mit Jesu
gewesen, so der Papst. 1521 in Nimwegen in den Niederlanden geboren trat Canisius
in den damals noch jungen Jesuitenorden ein. Durch seine Teilnahme am Konzil von Trient
und die Religionsgespräche etwa von Worms nach der Reformation übte er einen großen
Einfluss auf die deutschsprachige katholische Kirche aus. Er verhandelte mit Fürsten
und Kaisern, nahm an Reichstagen teil und vertrat Kardinäle und den Papst. Den größten
Einfluss übte er aber durch seine Lehrtätigkeit aus, schriftlich wie auch direkt:
„Petrus
Canisius ging zunächst als Professor nach Ingolstadt und wirkte dann im Zuge der katholischen
Erneuerung als Lehrer und Prediger in Dillingen, Innsbruck, Wien, Prag und Fribourg
in der Schweiz, wo er jeweils Jesuitenkollegien gründete. Große Beachtung verdient
sein schriftstellerisches Werk. Gerade mit seinen drei Ausgaben des Katholischen Katechismus
für Kinder, Schüler und Studenten legte er in klarer und unpolemischer und in von
der Schrift und den Kirchenvätern her inspirierten Weise Fragen und Antworten formuliert,
in dem das Ganze des Glaubens zum Vorschein kommt. Er hat damit Generationen im Glauben
geprägt, noch zu seinen Lebzeiten sind 200 Auflagen seines Katechismus erschienen.
Er ist so der Erneuerer der Katechese und damit des Glaubensbewusstseins in der Kirche
in Deutschland geworden.”
Canisius starb 1597 und ist in Fribourg begraben.
„Mit
Freude grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher. Wie der heilige Petrus
Canisius wollen wir stets die Wahrheit suchen und für sie eintreten, um so unsere
innere Freundschaft mit Christus immer mehr zu vertiefen und zu verlebendigen, die
das Herzstück und die Mitte seines Lebens gewesen ist. Dies ist Mitte, von der wir
Christen leben, dies ist die Mitte von der her die Kirche immer wieder erneuert werden
kann.”