2011-02-08 10:33:34

Unsere Serie: Das Zweite Vatikanische Konzil


RealAudioMP3 Folge 14. Von Pater Dariusz Kowalczyk SJ
Sind alle Religionen gleich? Sind alle Religionen wahr? Die Antwort auf diese Fragen muss „Nein” lauten. Man kann vernünftigerweise nicht behaupten, dass die Sätze „Jesus Christus ist Gott“ und „Jesus Christus ist nicht Gott“ gleichwertig sind und auf gleiche Weise wahr. Was ist also die wahre Religion?
Das Zweite Vatikanum lehrt, dass die wahre Religion diejenige ist, die Gott selbst den Menschen hat erkennen lassen; wir glauben, dass diese einzige und wahre Religion in der katholischen und apostolischen Kirche besteht („subsistiert“). Gleichzeitig lehrt das Konzil in der Erklärung ‚Nostra Aetate’, dass die katholische Kirche nichts ablehnt, was wahr und heilig ist in anderen Religionen.
Deswegen bedeutet der interreligiöse Dialog nicht die Gleichmachung aller Religionen, sondern die gemeinsame Suche nach Wahrheit und das gemeinsame Tun für das Gemeinwohl. Der Dialog darf aber nicht verhindert, dass die Kirche weiter Christus verkündet, der Weg, Wahrheit und Leben ist.
‚Nostra Aetate’ bezieht sich vor allem auf den Islam und das Judentum. Die Kirche schätzt die Muslime, die den einzigen Gott anbeten, eine Aussage, die jüngst erst Benedikt XVI. wiederholt hat: der Dialog mit dem Islam muss auch das gemeinsame Verständnis von Freiheit und Wahrheit gegründet sein.
Was das Judentum angeht, bekräftigt das Konzil, dass die Christen mit dem Erbe Abrahams verbunden sind. Alle Äußerungen des Antisemitismus werden klar verurteilt. Das Zweite Vatikanum will aber nicht den Dialog mit dem Judentum auf die Shoah beschränken, sondern auch gemeinsam in den Studien der Schrift und in der Theologie geschwisterlich sich austauschen.
Auch wenn man in den Begegnungen mit den Religionen der Politik nicht ausweichen kann, es steht doch immer Gott im Zentrum des interreligiösen Dialoges.

(rv 08.02.2011 ord)







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