2011-02-07 12:20:33

Senegal: 20.000 Teilnehmer am Weltsozialforum


RealAudioMP3 Etwa 20.000 Menschen aus mehr als 120 Ländern nehmen seit Sonntag am Weltsozialforum in der senegalesischen Hauptstadt Dakar teil. Der Kongress, der sich als eine Art weltweite soziale Ideenbörse versteht, beschäftigt sich mit Themen wie Wirtschaftskrise, Umweltschutz oder der Süd-Süd-Kooperation. Auch kirchliche Hilfswerke sind in Dakar vertreten, beispielsweise Misereor aus Deutschland.
Findet der Kontinent durch eine Rückbesinnung auf seine Landwirtschaft aus der Wirtschaftskrise heraus? Dazu sagte Mamadou Cissokho, Leiter der vereinigten afrikanischen Bauernbewegungen, im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Landwirtschaftliche Familienbetriebe machen 85 Prozent aller Produktion in Afrika aus. Bis heute lebt davon eine Mehrheit, nämlich 55 Prozent der afrikanischen Bevölkerung. Allerdings wird in vielen Teilen Afrikas noch nicht verstanden, wie wichtig die Autarkie in der Produktion von Nahrungsmitteln für die Souveränität einer Nation ist. Denn ein Volk bzw. eine Armee, die hungert, kann ihr Land nicht schützen oder verteidigen!“

Afrikas Landwirte wünschen sich eine Modernisierung in ihrem Bereich; dafür müssten die Politiker sorgen. Gleichzeitig müsse aber darauf geachtet werden, dass alle Familien Zugang zu Land und Ressourcen hätten. Cissokho:

„Und außerdem sollten unsere Politiker damit aufhören, Afrika der Welt zu verkaufen, indem sie unsere Märkte öffnen. Wir verstehen nicht, wie es möglich ist, dass die afrikanischen Staatschefs durch Verhandlungen nicht einen besseren Schutz unserer landwirtschaftlichen Produktion erreichen! Dringend wäre auch die Umweltproblematik – alle wissen ja, wie die Ausbeutung von Rohstoffen Millionen von Hektar zerstört. Es frustriert uns, dass die Mehrzahl dieser Projekte und Programme nicht bei uns im jeweiligen Land, sondern außerhalb beschlossen werden. Das hat mit Kooperation nichts zu tun!“

(rv 07.02.2011 sk)







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