Die Katastrophe in
Pakistan ist noch nicht vorbei: Ein halbes Jahr nach den gewaltigen Überschwemmungen
sind die Ausmaße der Zerstörungen noch überall sichtbar. Vergangene Woche fand in
Rom eine Konferenz von Caritas Internationalis statt. Dort wurde über die weiteren
Hilfsmaßnahmen in dem südasiatischen Staat diskutiert. Insgesamt gebe es bei den Hilfsmaßnahmen
vier Schwerpunkte, erklärt Reinhard Würkner von der deutschen Caritas International.
„Das
eine ist der Wiederaufbau, d.h. Dach überm Kopf. Das andere ist die Sicherstellung
der Nahrungsmittelversorgung, sprich weitere Nahrungsmittelhilfen, was wir aber versuchen
wollen zu vermeiden. Das heißt aber dann mittelfristig Saatgutverteilung, Hilfe bei
Landwirtschaftlicher Produktion. Das nächste ist: Sanitäreinrichtungen: Toiletten,
Wasser usw., und Gesundheit. Wobei derzeit die oberste Priorität auf der Hausbaukomponente
liegt, um den Leuten erstmal wieder das Gefühl zu geben, zu Hause zu sein und nicht
in irgendwelchen Lagern sitzen zu müssen.“
Zwei deutsche Helfer der Caritas
sind derzeit vor Ort und koordinieren die Hilfsprojekte. Sie arbeiten dort mit anderen
christlichen Hilfsorganisationen zusammen, unter anderem mit der Caritas Pakistan.
Deren Präsident ist der Bischof von Faisalabad, Joseph Coutts. Die Häuser in Pakistan
seien oft sehr einfach gebaut gewesen, erklärt er, ohne Mörtel und mit Lehmdächern.
Diese hätten dem starken Regen nicht standhalten können.
„Den größten Schaden
hat aber die Infrastruktur davongetragen. Viele Brücken, Straßen und in einigen Gegenden
auch die Bahnlinien sind zerstört. Von diesen Schäden haben wir uns noch nicht erholt.
Insgesamt hat Pakistan noch nicht die Hilfe erhalten, die es sich wünscht. Aber wir
als Caritas tun, was wir können.“
Vorurteile gegenüber den christlichen
Helfern gebe es in dem stark muslimisch geprägten Pakistan nicht, sagt Würkner. Allerdings
seien staatliche Hilfen aus religiösen Motiven heraus zum Teil einseitig geflossen:
„Das
heißt das Christen oder Hindus, sprich Minderheiten, keine Hilfe bekamen. Das wurde
versucht durch die lokalen Partner auszugleichen, d.h. die haben dann parallel Verteilungen
gemacht. Es gibt jetzt auch Ansätze, konkret gemischt religiöse Dörfer zu fördern,
d.h. alle Hindus, Moslems, Christen bekommen das Gleiche, um dann auch Spannungen,
die es gibt, abzubauen.“
Die Hilfsprojekte der Caritas sind auf drei bis
fünf Jahre angelegt. Informationen über die Projekte sowie die Angaben zum Spendenkonto
finden Sie unter caritas-international.de.