2011-02-07 14:53:19

Pakistan: Caritas hilft beim Wiederaufbau


RealAudioMP3 Die Katastrophe in Pakistan ist noch nicht vorbei: Ein halbes Jahr nach den gewaltigen Überschwemmungen sind die Ausmaße der Zerstörungen noch überall sichtbar. Vergangene Woche fand in Rom eine Konferenz von Caritas Internationalis statt. Dort wurde über die weiteren Hilfsmaßnahmen in dem südasiatischen Staat diskutiert. Insgesamt gebe es bei den Hilfsmaßnahmen vier Schwerpunkte, erklärt Reinhard Würkner von der deutschen Caritas International.

„Das eine ist der Wiederaufbau, d.h. Dach überm Kopf. Das andere ist die Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung, sprich weitere Nahrungsmittelhilfen, was wir aber versuchen wollen zu vermeiden. Das heißt aber dann mittelfristig Saatgutverteilung, Hilfe bei Landwirtschaftlicher Produktion. Das nächste ist: Sanitäreinrichtungen: Toiletten, Wasser usw., und Gesundheit. Wobei derzeit die oberste Priorität auf der Hausbaukomponente liegt, um den Leuten erstmal wieder das Gefühl zu geben, zu Hause zu sein und nicht in irgendwelchen Lagern sitzen zu müssen.“

Zwei deutsche Helfer der Caritas sind derzeit vor Ort und koordinieren die Hilfsprojekte. Sie arbeiten dort mit anderen christlichen Hilfsorganisationen zusammen, unter anderem mit der Caritas Pakistan. Deren Präsident ist der Bischof von Faisalabad, Joseph Coutts. Die Häuser in Pakistan seien oft sehr einfach gebaut gewesen, erklärt er, ohne Mörtel und mit Lehmdächern. Diese hätten dem starken Regen nicht standhalten können.

„Den größten Schaden hat aber die Infrastruktur davongetragen. Viele Brücken, Straßen und in einigen Gegenden auch die Bahnlinien sind zerstört. Von diesen Schäden haben wir uns noch nicht erholt. Insgesamt hat Pakistan noch nicht die Hilfe erhalten, die es sich wünscht. Aber wir als Caritas tun, was wir können.“

Vorurteile gegenüber den christlichen Helfern gebe es in dem stark muslimisch geprägten Pakistan nicht, sagt Würkner. Allerdings seien staatliche Hilfen aus religiösen Motiven heraus zum Teil einseitig geflossen:

„Das heißt das Christen oder Hindus, sprich Minderheiten, keine Hilfe bekamen. Das wurde versucht durch die lokalen Partner auszugleichen, d.h. die haben dann parallel Verteilungen gemacht. Es gibt jetzt auch Ansätze, konkret gemischt religiöse Dörfer zu fördern, d.h. alle Hindus, Moslems, Christen bekommen das Gleiche, um dann auch Spannungen, die es gibt, abzubauen.“

Die Hilfsprojekte der Caritas sind auf drei bis fünf Jahre angelegt. Informationen über die Projekte sowie die Angaben zum Spendenkonto finden Sie unter caritas-international.de.

(rv 07.02.2011 ag)







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