2011-02-06 11:25:47

Italien/Tunesien: „Versöhnung nur ohne Todesstrafe“


Die römische Basisgemeinschaft „Sant’Egidio“ begrüßt den breiten Konsens über die Abschaffung der Todesstrafe in Tunesien. Die tunesische Übergangsregierung hatte in der vergangenen Woche grünes Licht für den Beitritt zu vier internationalen Menschenrechtsabkommen gegeben. Das Kabinett stimmte für die Annahme der unverbindlichen Abkommen und sprach sich gegen die Folter, die Todesstrafe und die Diskriminierung von Frauen aus. In Tunesien sind derzeit 130 Menschen, darunter vier Frauen, zum Tode durch Erhängen verurteilt. Das letzte Urteil wurde nach Angaben von Sant’Egidio im Oktober 1991 vollstreckt. Man hoffe, dass Tunesien auch anderen afrikanischen Ländern eine Vorbild dafür bieten könne, die Todesstrafe abzuschaffen, so Sant’Egidio in einer Pressemitteilung. In Togo und Gabon ist die Todesstrafe bereits abgeschafft. Tunesien wäre das erste nordafrikanische Land, das die Todesstrafe tatsächlich verbietet. – Nach dem Sturz von Präsident Ben Ali kam es am Wochenende in Tunesien derweil zu erneuten Unruhen. Mehrere Menschen kamen bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in Kef im Norden des Landes ums Leben.
(pm/rv 06.02.2011 pr)








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