2011-02-05 12:56:27

„Frieden statt Aufrüstung“: Internationale Konferenz in München


RealAudioMP3 Zeitgleich zur internationalen Sicherheitskonferenz findet in München in diesen Tagen zum 9. Mal auch die Friedenskonferenz statt. Diese soll einen Gegenpol zu dem Treffen von Sicherheitspolitikern, Militärs und Rüstungsindustriellen bilden. Das erklärte Gertrud Scherer von Mitveranstalter Pax Christi im Münchner Kirchenradio.

„Uns geht es darum, zu zeigen, wie Frieden, der den Menschen zu Gute kommt, auch ohne Gewaltmittel, ohne Militär erreicht werden kann. Sondern einfach mit friedlichen Mitteln, mit gewaltfreien Methoden.“

Noch bis zu diesem Sonntag werden auf der Friedenskonferenz aktuelle Themen wie afrikanische Friedensarbeit, Wirtschaft als Friedensfaktor oder Atompolitik diskutiert. Besonders aufmerksam machen will die Friedenskonferenz auf die Situation der deutschen Marine. Hier sei, ohne großes Aufsehen zu erregen, enorm aufgerüstet worden, sagt Scherer. Man wolle darüber informieren und zeigen, in welchen Zusammenhängen das stehe. Insgesamt wolle man mit der Friedenskonferenz die Öffentlichkeit für Themen der internationalen Friedenspolitik sensibilisieren, erklärt Scherer:

„Wir wollen damit etwas unternehmen gegen dieses Gefühl der Machtlosigkeit, der Ohnmacht, das uns von den Politikern ja immer in der Weise eingebläut wird, dass sie sagen, es gibt keine Alternativen, die Entscheidungen sind alternativlos. Und dagegen wenden wir uns, dass die Menschen sehen: Es gibt immer Alternativen. Und das ist dann auch ein ganz entscheidender Faktor bei der Suche nach gewaltfreien Lösungen.“

Die „Internationale Münchner Friedenskonferenz“ findet zum neunten Mal statt. Sie endet am Sonntag mit einem Friedensgebet. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz treffen sich alljährlich Spitzenpolitiker aus allen Teilen der Welt. Pax Christi ist kürzlich durch deutliche Kritik am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr aufgefallen. Fuldas Bischof Heinz Josef Algermissen, der Präsident von Pax Christi, forderte überraschend klar einen Abzug der deutschen Soldaten: Der Terror sei in Afghanistan nicht beseitigt worden. Stattdessen hätten sich „neue gewalttätige Gruppierungen gebildet“. Die Bundeswehr solle bald mit einem schrittweisen Abzug beginnen; außerdem müssten zivile Hilfe und Polizeikräfte aufgestockt werden, so Algermissen.

(pm/fuldaer zeitung/rv 04.02.2011 sk/ag)







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