Die aktuellen politischen
Umwälzungen in Ägypten und den anderen Ländern Nordafrikas haben Auswirkungen auf
das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen. Das sagt gegenüber Radio Vatikan Mohammad
Sammak. Er ist politischer Berater im Libanon und gilt als Experte für den christlich-islamischen
Dialog.
„Christen und Muslime sind auf einer Seite. Egal ob in Tunesien,
in Ägypten, im Libanon oder in Jordanien – überall leiden die Christen und Moslems
an denselben Problemen, was die Diktatur oder das autokratische Regime angeht. Eine
Umwälzung wird zum Wohle der Christen UND der Moslems beitragen. Und ich hoffe, dass
diese Veränderungen den Weg freimachen für ein besseres Verhältnis zwischen Christen
und Moslems“.
Die Opposition in Ägypten fordert derzeit weiterhin einen
sofortigen Rücktritt Mubaraks. Auch der US-amerikanische Präsident Barack Obama hat
sich am Freitag für eine Übergangsregierung ausgesprochen, die bis zu den Neuwahlen
im Herbst die Macht übernehmen soll. Präsident Mubarak ignoriert Presseberichten zufolge
weiterhin die Rücktrittsforderungen. Nach friedlichen Protesten am Freitag fielen
in der Nacht zum Samstag wieder Schüsse.