2011-02-04 15:41:18

Bischofssprecher: „Nur ein erster Schritt“


RealAudioMP3 Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, hat sich am Freitag Nachmittag in Rom zu dem Memorandum von Theologen aus dem deutschsprachigen Raum geäußert. Wir dokumentieren hier sein Statement und Äußerungen auf die Nachfragen von Journalisten.

„Das Memorandum der Professorinnen und Professoren, das heute veröffentlicht wurde, enthält viele Gedanken über die Zukunft der Kirche und den Glauben der Kirche. Zu diesem Gespräch haben die deutschen Bischöfe vor einigen Monaten bereits eingeladen. Uns ist wichtig, festzuhalten, dass zwischen der Dt. Bischofskonferenz und der theologischen Wissenschaft schon seit über zwanzig Jahren ein sehr enger und intensiver Dialog herrscht; dieser Dialog hat sich bewährt und soll auch auf jeden Fall fortgesetzt werden.

Wenn man sich das Memorandum genauer anschaut, stellt man fest, dass die Ideen, die dort geäußert werden, an sich allgemein bekannt sind: Da ist nicht viel Neues dabei. Gleichwohl muss man auch deutlich sagen, dass dieses Memorandum nur ein erster Schritt sein kann. Wir als Bischofskonferenz halten fest, dass bestimmte Aussagen in dem Memorandum in einer gewissen Spannung zu bestimmten theologischen oder kirchlichen Positionen stehen, die für uns eine hohe Verbindlichkeit haben – da wird es sicherlich noch einen Klärungsbedarf geben müssen. Für uns ist wichtig – auch gerade nach dem Krisenjahr 2010 – dass die Kirche in Deutschland nach einer neuen inneren Lebendigkeit sucht, um einen Weg des Aufbruchs nach vorne zu gehen: Das ist der Wunsch der bei der Vollversammlung der Bischofskonferenz im September beschlossenen Dialog-Initiative, um die Kirche mutig in die Zukunft zu transportieren.“

„Die Bischöfe sind so weit gegangen, dass sie diesen Dialog-Prozess initiiert haben. Ein solcher Prozess, ein solcher Weg wird ja mehrere Jahre dauern; da kann es nicht schon in ein paar Monaten erfunden sein, wie wir ihn inhaltlich füllen. Die nächste Vollversammlung der Bischofskonferenz in Paderborn im März wird bestimmte Elemente dieses Dialoges definieren, wir werden sie dann der Öffentlichkeit vorstellen.“

Frage: Die deutschen Bischöfe wollten eigentlich schon im Advent einen Hirtenbrief zum Dialogprozess schreiben; das wurde jetzt bis zur Frühjahrs-Vollversammlung zurückgestellt. Werden die Bischöfe denn in diesem Hirtenbrief auch auf das Memorandum der Theologen eingehen?

„Also, wie die Beratungen der Vollversammlung im März laufen werden, dazu kann ich jetzt noch keine Prognose abgeben. Aber ich bin mir sicher, dass die deutschen Bischöfe die Vielzahl von Debatten, die in den letzten Wochen und Monaten angestoßen worden sind und die sie selbst angestoßen haben, mit in die Beratungen einfließen lassen werden. Ob Elemente des Memorandums in der Vollversammlung beraten werden, das vermag ich jetzt noch nicht zu sagen.“

Den Papstbesuch im kommenden September in Deutschland sieht Kopp durch die derzeitigen Debatten nicht belastet; es sei „nichts Neues unter der Sonne“, dass vor einer solchen Visite aus Rom kritische Fragen angesprochen würden.

(rv 04.02.2011 sk)

Wenn Sie auf das Audio-Symbol oben links klicken, können Sie das Statement von Matthias Kopp auch hören.








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