Christen hoffen, dass die Proteste tatsächlich zu einer Demokratisierung des Landes
führen werden. Nach Aussagen eines einheimischen evangelischen Pastors sind Kirchen
trotz der unübersichtlichen Lage bislang nicht angegriffen worden. Das sagte er dem
evangelischen Hilfswerk Open Doors. Viele Straßen seien blockiert. Auch Banken arbeiten
nicht, so dass Geldautomaten nicht mehr aufgefüllt werden. „Wir haben Schwierigkeiten
an Bargeld zu kommen“, bestätigte der Pastor, der die Christen weltweit um Gebet für
seine ägyptische Heimat bittet. Auch der koptisch-katholische Patriarch Antonios Naguib
ruft Politiker und Bürger in Ägypten auf, den Frieden zu wahren und für die Interessen
des ganzen Landes einzutreten. „Wir sind an einer Wegscheide, die zu positiven Veränderungen
und zu einer besseren Zukunft für die neuen Generationen führen kann“, sagte der in
Alexandria residierende Patriarch und Kardinal am Mittwoch gegenüber dem römischen
Pressedienst misna. Man dürfe die Risiken, die die gegenwärtige Situation berge, jedoch
nicht unterschätzen.