Der frühere Präfekt der Vatikan-Kongregation für Seligsprechungen, Kardinal Jose Saraiva
Martins, hofft weiter auf eine baldige Seligsprechung von Papst Pius XII. Das sagte
er am Montag Abend vor Journalisten in Rom.
„Ich weiß nicht, ob derzeit
der Fall eines Wunders, das auf die Fürsprache von Pius XII. zurückgehen könnte, in
der Kongregation zur Prüfung vorliegt. Aber das Entscheidende im Seligsprechungsprozess
ist, dass schon seine heroischen Tugenden anerkannt sind, denn damit erklärt die Kirche
Papst Pacelli schon jetzt zu einem Vorbild für alle Gläubigen.“
Der portugiesische
Kardinal macht keinen Hehl daraus, dass er in seiner Zeit an der Spitze der Seligenkongregation
alles getan hat, um Pius XII. in die Liste der Seligen einschreiben zu können. Dabei
weiß Saraiva Martins, wie umstritten vor allem die Rolle von Pius im Zweiten Weltkrieg
ist.
„Ich habe gearbeitet und gekämpft, um wenigstens die Anerkennung seiner
heroischen Tugenden durchzusetzen; es ist ja bekannt, hatten die Juden damit eine
gewisse Schwierigkeit. Ich habe ihn vorangebracht und viele Schwierigkeiten überwunden
– die heroischen Tugenden sind das Grundlegende, ohne diesen Schritt ist es auch unnütz,
sich mit einem möglichen Wunder zu beschäftigen.“