2011-01-30 12:34:20

Vatikan kritisiert Diskriminierung von Leprakranken


Der Vatikan ist besorgt über die anhaltende Diskriminierung von Leprakranken. Diese Gruppe sowie ihre Familien würden ungeachtet aller medizinischen Fortschritte in der Behandlung von der Gesellschaft weiterhin ignoriert und sozial ausgegrenzt. Das steht in einer am Samstag veröffentlichten Botschaft des Päpstlichen Gesundheitsrates zum Weltlepratag an diesem Sonntag. Auch Papst Benedikt ging bei seinem Angelusgebet auf das Thema ein.
Die Diskriminierunng von Leprakranken führe zu einer „drastischen Verarmung“ der Betroffenen und fördere eine weitere Verbreitung der Infektionskrankheit, schreibt der Präsident des Päpstlichen Gesundheitsrates, Erzbischof Zygmunt Zimowski. Zudem hätten Teile der Bevölkerung in manchen Regionen immer noch keinen Zugang zu einer auch nur rudimentären medizinischen Versorung. Es bestehe ein „dramatischer Mangel“ an Einrichtungen zur Diagnose der Krankheit sowie zur Wiedereingliederung geheilter Patienten in das Arbeits- und Sozialleben. Zimowski ruft zu mehr Aufklärung über die Krankheit auf. Es müsse vermittelt werden, dass von geheilten Personen keine Ansteckungsgefahr mehr ausgehe. Der Weltlepratag wird seit 1954 begangen. Für das Jahr 2009 weist die Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 245.000 Neuinfektionen aus, Fachleute rechnen mit einer eben so hohen Dunkelziffer. Etwa vier Millionen Menschen leiden unter Behinderungen durch die Krankheit. Die katholische Kirche betreibt gegenwärtig nach eigenen Angaben weltweit 529 Leprastationen, die meisten davon in Asien.
(kna/rv 30.01.2011 sk)








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