Vatikan kritisiert Diskriminierung von Leprakranken
Der Vatikan ist besorgt über die anhaltende Diskriminierung von Leprakranken. Diese
Gruppe sowie ihre Familien würden ungeachtet aller medizinischen Fortschritte in der
Behandlung von der Gesellschaft weiterhin ignoriert und sozial ausgegrenzt. Das steht
in einer am Samstag veröffentlichten Botschaft des Päpstlichen Gesundheitsrates zum
Weltlepratag an diesem Sonntag. Auch Papst Benedikt ging bei seinem Angelusgebet auf
das Thema ein. Die Diskriminierunng von Leprakranken führe zu einer „drastischen
Verarmung“ der Betroffenen und fördere eine weitere Verbreitung der Infektionskrankheit,
schreibt der Präsident des Päpstlichen Gesundheitsrates, Erzbischof Zygmunt Zimowski.
Zudem hätten Teile der Bevölkerung in manchen Regionen immer noch keinen Zugang zu
einer auch nur rudimentären medizinischen Versorung. Es bestehe ein „dramatischer
Mangel“ an Einrichtungen zur Diagnose der Krankheit sowie zur Wiedereingliederung
geheilter Patienten in das Arbeits- und Sozialleben. Zimowski ruft zu mehr Aufklärung
über die Krankheit auf. Es müsse vermittelt werden, dass von geheilten Personen keine
Ansteckungsgefahr mehr ausgehe. Der Weltlepratag wird seit 1954 begangen. Für das
Jahr 2009 weist die Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 245.000 Neuinfektionen
aus, Fachleute rechnen mit einer eben so hohen Dunkelziffer. Etwa vier Millionen Menschen
leiden unter Behinderungen durch die Krankheit. Die katholische Kirche betreibt gegenwärtig
nach eigenen Angaben weltweit 529 Leprastationen, die meisten davon in Asien. (kna/rv
30.01.2011 sk)