Papst Benedikt XVI.
hat an diesem Sonntag zwei Friedenstauben von seinem Fenster aus aufsteigen lassen.
Beim traditionellen Angelus mit Tausenden von Menschen auf dem Petersplatz betete
er vor allem um Frieden im Heiligen Land.
„Ich schließe mich dem Lateinischen
Patriarchen von Jerusalem und dem Kustos des Heiligen Landes an. Sie haben erneut
zu einem internationalen Gebetstag um einen Heilig-Land-Frieden aufgerufen. Möge der
Herr die Köpfe und Herzen der Menschen zu konkreten Friedensprojekten anregen!“
Auf
die derzeitigen Unruhen in Ägypten ging Benedikt nicht ein. Die Regierung von Präsident
Hosni Mubarak hatte ihm Anfang Januar vorgeworfen, er mische sich mit seiner Forderung
nach mehr Schutz für Christen in Ägyptens innere Angelegenheiten ein. Mittlerweile
wird das Regime von heftigen Straßenprotesten bedrängt; Nachrichtenagenturen sprechen
von über hundert Toten in den letzten Tagen.
Papst Benedikt beschäftigte sich
in einer kurzen Ansprache vor dem Angelus mit den Seligpreisungen Jesu, die das Evangelium
dieses Sonntags ausmachen. „Wenn Gott tröstet, den Hunger nach Gerechtigkeit stillt
und die Tränen der Bedrängten trocknet, dann öffnet er das Reich Gottes. Wie Paulus
schreibt: Gott hat das Schwache erwählt, um die Starken zuschanden zu machen. Darum
hat die Kirche keine Angst vor Armut, Verachtung, Verfolgungen in einer Gesellschaft,
die oft vom Materiellen und von der weltlichen Macht fasziniert ist.“
„Die
Seligpreisungen stellen gleichsam ein Selbstbildnis Christi dar: seine Armut und Schlichtheit
sowie seine Milde und Leidenschaft für Gerechtigkeit und Frieden. Je eifriger wir
ihn in diesen Haltungen nachahmen, um so mehr schenkt er uns seine Liebe und stillt
unsere innerste Sehnsucht nach Glückseligkeit und Frieden. Laßt uns diese wunderbare
Gemeinschaft mit Christus pflegen. Dazu begleite euch Gott mit seiner Gnade!“