Der anglikanische Primas Rowan Williams versucht weiterhin alles, seine auseinanderfallende
anglikanische Weltgemeinschaft doch noch zusammenzuhalten. Bei einem Gipfel anglikanischer
Bischöfe in der irischen Hauptstadt Dublin lancierte der Erzbischof von Canterbury
in den letzten Tagen eine „Anglikanische Sozial- und Entwicklungs-Allianz“. Sie soll
trotz der schweren Meinungsverschiedenheiten in Lehrfragen doch für gemeinsames Engagement
der Anglikaner sorgen. Viele der eingeladenen Kirchenführer blieben dem Dubliner Gipfel,
der an diesem Sonntag zu Ende ging, allerdings fern. Ein Grundproblem der neuen Allianz
ist, dass sie zu einem wesentlichen Teil von der anglikanischen Kirche der USA finanziert
wird. Von dieser so genannten „Episkopalkirche“ gehen allerdings auch die modernistischen
Tendenzen aus, die vor allem bei Anglikanern in Afrika auf heftigen Widerstand stoßen.