Entschädigungszahlen
von bis zu 80.000 Euro für Missbrauchs-Opfer in Einrichtungen der Jesuiten in Deutschland
wird es nicht geben. Provinzial Pater Kiechle SJ wies entsprechende Forderungen einer
Opferinitiative im Interview mit dem Kölner Domradio zurück.
„Es ist eine
Kritik mit der wir selbstverständlich gerechnet haben. Wobei einige sagen, die Zahlung
sei zu niedrig, andere sagen, sie sei zu hoch. Es gibt auch einige Opfer, die eigentlich
gar kein Geld wollen, sondern andere Weisen suchen, wie sie sich versöhnen und zum
Frieden kommen wollen.“
Die Opferinitiative kritisiert zudem, dass die
Betroffenen selbst einen Antrag stellen müssten beim Orden, um die Zahlung zu erhalten
- obwohl die Opfer dem Orden bekannt seien.
„Viele Opfer sind uns schon
bekannt. Da genügt ein kleiner formloser Antrag und wir werden das nicht groß prüfen,
sondern wo das bereits bekannt ist, werden wir das ganz schnell erledigen und ausbezahlen.
Das ist kein größeres Problem. Es gibt andere Opfer, die uns noch nicht bekannt sind
und da werden wir den Antrag etwas genauer anschauen, ob die Angaben überhaupt glaubwürdig
sind und ob das alles passt. Wir müssen auch vermeiden, dass sich da ganz viele Trittbrettfahrer
„draufschwingen“ und auch Geld haben wollen.“
Die Bischofskonferenz äußerte
sich zunächst zur Anerkennungszahlung zurückhaltend.
„Wir haben zunächst
einmal unsere Verantwortung ernst genommen und wollen mit diesem Betrag und mit diesem
Vorgehen für uns das tun, was wir jetzt für angemessen halten. Wenn andere kirchliche
Einrichtungen oder auch nichtkirchliche Einrichtungen das für ein Modell halten, ist
uns das recht. Aber das ist nicht unsere erste Absicht, sondern wir wollen zunächst
einmal unsere Arbeit sozusagen für uns machen.“