Die aktuellen Todesfälle
auf dem Bundeswehr-Segelschulschiff „Gorch Fock“ und in Afghanistan sind ein wichtiges
Thema für die Militärseelsorger. Diese seien in solchen Fällen immer sehr gefragt.
Das sagte der Leiter des Katholischen Militärbischofsamtes, Prälat Walter Wakenhut,
dem Münchner Kirchenradio.
„Der Dienst ist für die Soldaten wirklich notwendig“,
betont der Prälat. Besonders die Kameraden im direkten Umfeld müssten seelsorgerisch
betreut werden. Aber auch für die Angehörigen der Verstorbenen seien die Militärpfarrer
da, beispielsweise bei der Überbringung der Todesnachricht.
Die Militärpfarrer
würden grundsätzlich als Notfallseelsorger ausgebildet, sie seien mit den posttraumatischen
Belastungsstörungen vertraut. Alle Seelsorger seien 24 Stunden täglich für die Soldaten
im Einsatz. Dabei sei es nicht die Aufgabe der Militärpfarrer, Unfälle oder Todesfälle
zu erklären. „Als Christen leben wir von der Hoffnung auf das Leben, das auch der
Tod nicht vernichten kann“, so Wakenhut.
Trotz der Todesfälle und den damit
verbundenen Berichten über angebliche Missstände bei der Bundeswehr sei die Stimmung
insgesamt von Kameradschaft geprägt, so Wakenhut. Die Schlagzeilen würden nur einen
kleinen Teil der Truppe betreffen, betont der Militärseelsorger.
Anfang November
war eine Kadettin nach einem Sturz aus der Takelage des Schiffs gestorben. Mitte Dezember
wurde in Afghanistan ein Bundeswehrsoldat versehentlich mit einer Dienstwaffe getötet.