2011-01-27 13:08:20

Vatikan/D: Ehelosigkeit der Priester


Der neue Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Mauro Piacenza, hat die Ehelosigkeit von Priestern verteidigt. Es handle sich dabei um den „freien Empfang eines übernatürlichen Charismas“, heißt es in einem am Donnerstag in der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ veröffentlichten Vortrag Piacenzas. Dieses Charisma werde von niemandem auferlegt und dies sei auch gar nicht möglich, hebt der vatikanische Verantwortliche für die Priester der Weltkirche hervor. Die Ehelosigkeit Jesu sei das Vorbild für den Zölibat. Piacenza, der seit Oktober die Kleruskongregation leitet, äußerte sich anlässlich einer Konferenz im französischen Ars. Auch Bundestagspräsident Norbert Lammert räumte ein, es gebe „durchaus beachtliche Gründe für den Zölibat“, etwa die „Freiheit für den priesterlichen Dienst, sich unabhängig von Pflichten des Ehemanns oder Vaters voll und ganz der Seelsorge zu widmen“. Der CDU-Politiker verwies gleichzeitig auf den Priestermangel in Deutschland. In der neuesten Ausgabe der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ schreibt Lammert, wer „eisern am überkommenen Pflichtzölibat festhält, führt die Gemeinden sehenden Auges in den seelsorgerischen Notstand“. Lammert bekräftigte seinen Vorschlag, in Zukunft auch Verheirateten den Weg zum Priesterberuf zu öffnen. Gegebenenfalls sollte auch eine regionale Ausnahmeregelung für Deutschland in Erwägung gezogen werden.

(or/domradio 27.01.2011 mg)







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