2011-01-26 11:35:18

Vatikanische Museen: Die Kirche zeigt, wie wichtig sie die Menschheit nimmt


RealAudioMP3 Die Vatikanischen Museen sind etwas ganz Besonderes. Das merkt man bereit beim Namen: Im Gegensatz zu den anderen großen Museen der Welt wie dem British Museum oder dem Prado bezeichnet man die päpstliche Kunst-Ausstellung im Plural. Museumsleiter Antonio Paolucci erläuterte diese Besonderheit anlässlich der Vorstellung seines neuen Buchs „Roma. Musei Vaticani“. Bei der Buchvorstellung mit dabei war Christoph Siegl.


Das Werk umfasst zwei Bände und gehört zu einer Sonderreihe der italienischen Enzyklopädie. Die beiden Bücherausgaben sind aber nicht einfach eine Aufzählung der Werke und Räume, die es in den Vatikanischen Museen zu bestaunen gibt. Paolucci wollte vielmehr den Zweck der päpstlichen Museen aufzeigen. Paolucci:

„Die Vatikanischen Museen stehen im Plural, weil die Kirche damit belegen möchte, wie wichtig die Geschichte der Menschheit für sie ist. Alle Epochen und Kulturen liegen der katholischen Kirche sehr am Herzen. Deshalb gibt es in unseren Ausstellungsräumen Werke von Michelangelo bis hin zu Objekten der australischen Aborigines. Man findet aber auch Federn der amerikanischen Indianer oder Objekte der Etrusker und Ägypter. Es gibt Bilder von Raffael und vergoldete Gläser aus der paläochristlichen Epoche; es gibt Werke von Moher und Burri oder Capogrossi und Arturo Martini. Und nicht zu vergessen sind die berühmten Skulpturen des Laokon und des Apollos von Belvedere. Hier bei uns zeigt sich, wie offen die Kirche gegenüber der Geschichte der Welt ist. Und das ist sehr faszinierend.“

Kultur und Kunst sind ein wichtiger Teil der Kirchengeschichte. Das sagte bei der Buchvorstellung der Präsident des vatikanischen Governatorats, Kardinal Giovanni Lajolo.

„Die beiden Bände sind ein einziges großes Werk und zählen zu den hochstehenden Büchern, die man derzeit finden kann. Die Qualität ist einzigartig. Auch handelt es sich um eine wichtige Zusammenarbeit zwischen dem Kirchenstaat und Italien. Dieses Land feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen und ohne Italien wäre die Kultur und die Kunst heute viel ärmer. Das zeigt sich auch daran, dass die meisten Objekte in den Vatikanischen Museen italienische Kunst sind.“

(rv 26.01.2011 mg)







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