Es war eine Gruppe
von palästinensischen Christen, die dieses Jahr die Einheits-Gebetswoche vorbereitet
und ihr Motto ausgesucht hat. Von der im Motto beschworenen Einigkeit der Jesus-Jünger
ist in Jerusalem nicht viel zu spüren, räumt der anglikanische Bischof der Heiligen
Stadt, Suheil Dawani, ein:
„Es gibt in Jerusalem dreizehn traditionelle
christliche Kirchen, aber die Bemühungen um Ökumene sind immerhin kontinuierlich.
So treffen wir uns in der Regel einmal pro Monat, um über die Lage der Christen und
die Herausforderungen an die Kirche und die Christen in Jerusalem zu beraten. Ich
kann schon sagen, dass es gute Beziehungen zwischen allen Kirchen in Jerusalem gibt.“
Wenn
da nur nicht immer wieder diese Fernsehbilder wären: Von Mönchen, die in der Grabeskirche
mit geballten Fäusten aufeinander losgehen, beispielsweise. Die Lage der einfachen
Christen im Heiligen Land sei hart, sagt Bischof Dawani.
„Unsere absolute
Priorität ist es, alles zu tun, damit die jungen Leute nicht das Land verlassen –
denn da gibt es einen großen Exodus. Wir versuchen alles Mögliche, um sie hier zu
halten. Und darum ist für unsere Kirche wie auch für die anderen das Thema Schulen
und Ausbildung fundamental. Unsere Rechnung geht so: Wenn wir unseren Leuten die bestmögliche
Ausbildung verschaffen, dann bleiben sie vielleicht hier, wo sie geboren sind. Natürlich
muss das dann weitergehen: Sie müssen dann natürlich auch einen Arbeitsplatz finden,
sonst entscheiden sie sich natürlich doch für die Emigration.“