Einen selbstverständlichen Zugang zu gelebter Einheit in der Weltkirche haben die
jüngeren Generationen. Das meint der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen
(ÖRK), Olav Fykse Tveit, im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Besuch des norwegischen
Lutheraners im Vatikan war einer der Höhepunkte der Veranstaltungen zur Weltgebetswoche
in Rom. „Schauen Sie sich zum Beispiel die jüngeren Generationen an, die verstehen
teilweise die konfessionellen Spaltungen gar nicht, welche die Kirche für Jahrhunderte
bestimmte. Zweitens konzentrieren sich viele junge Leute, die in der Kirche aktiv
sind, auf die Frage: Warum sind wir Kirche? Die Mission der Kirche steht für sie im
Mittelpunkt, unabhängig davon, ob sie protestantisch, orthodox oder katholisch sind.
Ich sehe darin eine hoffnungsvolle Entwicklung, denn das erlaubt uns eine stärkere
Konzentration auf die Mission der Kirche in der Welt, sei es bei globalen Herausforderungen,
sei es bei lokalen Fragen.“ Als globale Herausforderung, die nur von den Kirchen
nur gemeinsam angegangen werden könne, nennt Tveit den Klimawandel: „Heute
fragen sich zum Beispiel alle Kirchen, wie sie auf die Veränderungen des Klimas reagieren
sollen. Ich sehe darin die Grundlage für ein gemeinsames Handeln, das über einfache
Taten hinausgeht. Es gibt da ein tiefes Verständnis dafür, dass wir Gottes Schöpfung
gemeinsam schützen müssen.“ (rv 23.01.2011 pr)