Bei der berühmten
Regensburger Rede des Papstes vom 12. September 2006 ging es in erster Linie um das
Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft. So lautet das Fazit der Konferenz über die
„großen Reden Benedikts“ in Rom. Das Vikariat der Ewigen Stadt organisiert beim Apostolischen
Palast im Lateran eine Reihe, die am Freitagabend gestartet ist – eben mit der Regensburger
Rede.
Der Rektor der Lateran-Universität, Erzbischof Enrico Dal Covolo, erinnerte
in seinem Beitrag, wie der Papst in Regensburg zu einer „Öffnung des Vernunftbegriffs“
aufgerufen habe.
„Gerade die Ansprachen des Papstes weisen uns den Weg vor,
wie wir die menschliche Vernunft dem Glauben und der Liebe öffnen können. Der Papst
wiederholt immer wieder, dass eine Vernunft, die einzig auf sich selber stützt, keine
Reifung des Menschen und der Gesellschaft hervorbringt.“
Doch dieser Aufruf
des Papstes sei weder nach der Regensburger Rede noch bei anderen ähnlichen Ansprachen
von vielen positiv aufgenommen worden, fügt Dal Covolo an.
„Besonders jene,
die die Religion als eine durch Gewalt aufzwingende Sache ansehen, haben den Papst
nie richtig verstanden. Auch jene, die glauben, dass die Wissenschaft nicht den Bereich
des Glaubens erreichen kann, haben Mühe, den Papst zu verstehen.“
Der Rektor
der Lateran-Universität betonte, dass die Regensburger Rede nicht gegen Islam gewesen
sei, wie dies viele glauben würden. Es sei keine Rede gegen eine andere Religion gewesen,
so Dal Covolo abschließend.