Die Eidgenossenschaft möchte ein ständiges Muslimforum gründen. Die Muslime seien
sich derzeit jedoch überhaupt nicht einig, wer wirklich die muslimische Gemeinschaft
repräsentiere. Das berichtet der Zürcher „Tages-Anzeiger“ an diesem Samstag. Derzeit
sei bei Bundesstellen ein Bericht über den bisherigen Stand der Arbeiten im Hinblick
auf die Schaffung eines ständigen Muslimforums in Umlauf. Dabei sei ein gemeinsames
rechtsstaatliches Verständnis maßgebend, um das man in den Gesprächen zwischen Muslimen
und Bundesvertretern „sehr lange gerungen“ habe, sagte Mario Gattiker, stellvertretender
Direktor des Bundesamtes für Migration und Leiter des Muslimdialogs. Dabei ging es
unter anderem um die verfassungsmäßig gewährleistete Gleichstellung der Geschlechter,
das Selbstbestimmungsrecht der Frauen oder um den Minderheitenschutz. Die Muslimvertreter
ihrerseits konnten ihre Anliegen einbringen. Die Gespräche verliefen laut „Tages-Anzeiger“
wegen den unterschiedlichen Ansichten unter den Muslimen selber ausgesprochen zäh.
Die Beratungen zwischen Bundesvertretern und Muslimen sind im Gefolge der Annahme
des Minarettverbotes durch das Schweizer Stimmvolk im November 2009 aufgenommen worden.