Bundestagspräsident Norbert Lammert hat die Kritik einiger Parlamentarier gegen eine
Papst-Rede im Bundestag zurückgewiesen. Voraussichtlich gleich zu Beginn seiner Deutschland-Reise
in genau neun Monaten werde Papst Benedikt XVI. als Staatsoberhaupt des Vatikans im
Bundestag reden. „Wir haben aus guten Gründen keine Regelungen, wer als Gast im Deutschen
Bundestag reden kann und soll“, sagte Lammert im Interview mit der Nachrichtenagentur
dapd am Samstag. Lammert verwies darauf, dass die Einladung des Papstes bereits 2006
entstanden sei. Der CDU-Politiker äußerte die Erwartung, dass der Papst seinen Vorschlag
von damals nun aufgreifen und „etwas zu den geistigen Grundlagen einer modernen demokratischen
Gesellschaft dieses Landes“ sagen werde. Benedikt XVI. kommt vom 22. bis 25. September
2011 zu seinem ersten offiziellen Staatsbesuch nach Deutschland. Dabei soll er auch
im Bundestag sprechen. Kritiker hatten bemängelt, dass dies dem Prinzip einer Trennung
von Staat und Kirche widerspreche.