Das EU-Parlament in
Straßburg fordert eine Begnadigung von Asia Bibi. Die Christin sitzt in Pakistan wegen
angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed im Gefängnis; ihr droht die Hinrichtung,
ein Berufungsprozess läuft. Die EU-Parlamentarier forderten am Donnerstagabend den
pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari auf, seine Macht zu nutzen, damit Asia
Bibi wieder auf freien Fuss kommt. Außerdem solle er sich für eine „Überarbeitung“
des Anti-Blasphemie-Gesetzes in der pakistanischen Verfassung einsetzen. Für einen
ähnlichen Appell war Papst Benedikt vor zehn Tagen von der pakistanischen Regierung
heftig kritisiert worden.
Das EU-Parlament hatte bereits am Donnerstag Morgen
eine Resolution gegen Christenverfolgung und für Religionsfreiheit verabschiedet –
und zwar fast einstimmig. „Der Resolution müssen jetzt Überlegungen der EU-Kommission
und des EU-Rates folgen, ob man nicht auf Staaten mit Christenverfolgung wirtschaftlichen
Druck ausüben sollte“, sagt der Abgeordnete Carlo Casini, der die Verfassungskommission
des EU-Parlaments leitet. „Schließlich steht in allen Entwicklungshilfe-Verträgen,
dass die Empfängerländer die fundamentalen Menschenrechte achten müssen. Das Problem
ist, dass die Hohe Repräsentantin für Außenpolitik, Catherine Ashton, in dieser Hinsicht
gegenüber Ländern wie Nigeria, Ägypten, Irak oder auch Philippinen nicht aktiv genug
geworden ist.“