Ein iranischer Intellektueller sieht in seiner Heimat ein wachsendes Interesse für
das Christentum. Obwohl auf den Abfall vom Islam die Todesstrafe stehe, fühlten sich
viele Iraner zur christlichen Religion hingezogen, schreibt der Autor Amir Hassan
Cheheltan in einem Beitrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Hauskirchen hätten
Konjunktur. Cheheltan bringt diese Beobachtung in Zusammenhang mit einer Art Protest
gegen das Regime. „Diese Entwicklung resultiert aus der Verwirrung der Jugendlichen,
die die Wahrheit des Islam mit der Wahrheit der Herrschenden gleichsetzen und sich
deshalb entschließen, anderen Glaubensrichtungen beizutreten." Umgekehrt werde der
Vorwurf des Glaubensabfalls bei Verhaftungen oft von anderen Anschuldigungen wie Propaganda
gegen das Regime und Verunglimpfung der Obrigkeit begleitet. (kipa 20.01.2011
gs)