2011-01-19 11:50:29

Papst: „Leider noch weit entfernt von eucharistischer Gemeinschaft“


Die christlichen Kirchen sind „noch weit entfernt“ von der Abendmahlsgemeinschaft. Das meinte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch. Bei seiner Generalaudienz im Vatikan sagte er:

„In besonderer Weise drückt sich das Leben der Kirche im Brechen des Brotes, der Feier der heiligen Eucharistie aus, in der Christus mit Leib und Blut gegenwärtig wird. Die Eucharistie ist Ausdruck der vollen Gemeinschaft mit Christus und der Gläubigen untereinander. Aus diesem Wort der Apostelgeschichte dürfen wir wohl schließen, dass schon damals die tägliche Eucharistie zum Leben der Christen gehörte. Leider sind wir von dieser Einheit, um die Christus doch gebetet hat, noch weit entfernt.“

Benedikt äußerte sich zum Start der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen; sie steht dieses Jahr unter einem Leitwort aus der Apostelgeschichte, nämlich „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“ (Apg 2,42).
„Dieser Vers zeigt vier Merkmale der urchristlichen Gemeinde auf: Die frühen Christen lebten in der Einheit der Lehre der Apostel, aus deren Mund sie das Evangelium gehört hatten. Die Vertiefung der Lehre des Glaubens der Apostel ist auch für uns heute eine wichtige Aufgabe auf dem Weg zur Einheit aller Christen. Der Glaube der Apostel, der sich im Credo ausdrückt, ist das Fundament, auf dem wie gemeinsam stehen. Weiter hat die Urgemeinde in brüderlicher Gemeinschaft alles untereinander geteilt, ihre Gemeinschaft kam zutiefst von dem Bild der Gemeinschaft mit Christus her, die dann auch in eine Gemeinschaft miteinander, bis ins Konkrete des Teilens füreinander sich entfaltet. Auch die ökumenische Bewegung hat eine Geschichte lebendiger Brüderlichkeit, Zusammenarbeit sowie menschlichen und spirituellen Austauschs.“
Aber dann eben, drittens, der heikle Punkt der Eucharistie – wir sprachen eingangs davon. Hier scheint für den Papst der Punkt zu sein, wo noch am wenigsten Gemeinsamkeit unter den christlichen Kirchen herrscht. Dabei kommen gerade aus Deutschland drängende Rufe nach einer Abendmahlsgemeinschaft zwischen Katholiken und den Kirchen der Reformation. In seinem neuen Gesprächsbuch „Licht der Welt“ sagt Benedikt, er wolle ein „Ausrufezeichen für die Realpräsenz“ Jesu in der Eucharistie setzen.
„Nach dem Vorbild Christi wollen wir schließlich das vierte Kennzeichen der Jerusalemer Urgemeinde, das Beten leben. Das christliche Beten, besonders das Beten mit den Worten des Herrn in der Gemeinschaft mit ihm - das Vater Unser- macht deutlich, daß wir alle Brüder und Schwestern sind und es führt und, indem es uns in das Wir der Kinder Gottes hineinstellt, zueinander. Es hilft uns, dass Gott uns wirklich die Einheit schenken kann.“

(rv 19.01.2011 sk)








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