Pakistan: Asia Bibi wird in neues Gefängnis verlegt
Die wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilte Christin Asia Bibi soll aus Sicherheitsgründen
in ein anderes Gefängnis verlegt werden. Ihr Leben sei in der Haftanstalt von Sheikhupura
gefährdet, sagte deren Direktor Khalid Sheik dem römischen Pressedienst Asianews.
Deshalb sollte Bibi in den kommenden Tagen in ein Frauengefängnis in der rund 350
Kilometer entfernten Grossstadt Multan verlegt werden. Bibi war im letzten November
wegen Blasphemie von einem Gericht in der Provinzstadt Sheikhupura zum Tod verurteilt
worden. Eine nach weltweiten Protesten von Staatspräsident Asif Ali Zardari geplante
Begnadigung wurde ihm vom High Court in Lahore schliesslich untersagt. Eine christliche
Organisation, die Kontakt zu der Christin hat, kündigte an, ihr bei einer Verlegung
in ein anderes Gefängnis oder bei einem Erscheinen vor dem Berufungsrichter eine Leibwache
zu stellen. „Auch diese Verlegung in ein neues Gefängnis bedeutet große Gefahr für
sie“, meint Haroon Masih von der „Masihi-Stiftung“: „Terroristen könnten sie überfallen
oder sich sogar in ihre Bewachergruppe einschleichen“. Er habe „nicht mehr viel Vertrauen
zum Schutz, den der Staat bereitstellt“, das seien schließlich alles „muslimische
Männer“. Derweil ist es nach Angaben von Asianews zu neuen Blasphemie-Vorwürfen gegen
Frauen gekommen: Zwei Christinnen würden in Lahore beschuldigt, bei einem Streit mit
anderen den Propheten Mohammed herabgewürdigt zu haben. (asianews/kna/rv 19.01.2011
sk)