Anlässlich der Feierlichkeiten zur geplanten Seligsprechung von Papst Johannes Paul
II. soll in Polen offenbar eine ungewöhnliche Reliquie aufgestellt werden. Man wolle
eine Ampulle mit dem Blut von Benedikts Vorgänger in Krakau ausstellen. Das gab nach
Medienberichten der Sprecher der geplanten Gedenkstätte Johannes-Paul-Zentrums, Piotr
Sionko, an. Der Behälter solle hinter Glas verschlossen und in den Altar einer Kirche
im Süden der Stadt eingebaut werden, so der Sprecher. Er soll nach der Seligsprechung
öffentlich zugänglich sein. Die Idee gehe auf den Erzbischof von Krakau, Kardinal
Stanislaw Dziwisz, zurück. Er war langjähriger Freund und Sekretär des 2005 verstorbenen
Papstes. Die geplante Ausstellung des Papstblutes ist in Polen umstritten. Als „mittelalterlich“
kritisiert die Aktion der Jesuit Krzysztof Madel. Das Bistum begebe sich mit solchen
Aktionen „in die Zeiten eines magischen Katholizismus“ zurück, so Madel nach Angaben
der polnischen Zeitung „Gazeta Wyborcza“. Außerdem müsse die Herkunft des Blutes geklärt
werden. Laut Angaben des Bistums stammt das Blut aus medizinischen Tests, denen sich
Papst Johannes Paul II. kurz vor seinem Tod in Rom unterzog. Das Blut sei damals dem
Erzbischof von Krakau übergeben worden. Karol Wojtyla war vor seiner Wahl zum Papst
1978 in Krakau Erzbischof. Seine Seligsprechung findet am 1. Mai in Rom statt.