2011-01-18 11:35:38

Polen: Gedenken oder „magischer Katholizismus“?


Anlässlich der Feierlichkeiten zur geplanten Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. soll in Polen offenbar eine ungewöhnliche Reliquie aufgestellt werden. Man wolle eine Ampulle mit dem Blut von Benedikts Vorgänger in Krakau ausstellen. Das gab nach Medienberichten der Sprecher der geplanten Gedenkstätte Johannes-Paul-Zentrums, Piotr Sionko, an. Der Behälter solle hinter Glas verschlossen und in den Altar einer Kirche im Süden der Stadt eingebaut werden, so der Sprecher. Er soll nach der Seligsprechung öffentlich zugänglich sein. Die Idee gehe auf den Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, zurück. Er war langjähriger Freund und Sekretär des 2005 verstorbenen Papstes. Die geplante Ausstellung des Papstblutes ist in Polen umstritten. Als „mittelalterlich“ kritisiert die Aktion der Jesuit Krzysztof Madel. Das Bistum begebe sich mit solchen Aktionen „in die Zeiten eines magischen Katholizismus“ zurück, so Madel nach Angaben der polnischen Zeitung „Gazeta Wyborcza“. Außerdem müsse die Herkunft des Blutes geklärt werden. Laut Angaben des Bistums stammt das Blut aus medizinischen Tests, denen sich Papst Johannes Paul II. kurz vor seinem Tod in Rom unterzog. Das Blut sei damals dem Erzbischof von Krakau übergeben worden. Karol Wojtyla war vor seiner Wahl zum Papst 1978 in Krakau Erzbischof. Seine Seligsprechung findet am 1. Mai in Rom statt.

(ap/diverse 18.01.2011 pr)








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