Die neuerliche Bluttat an ägyptischen Kopten hat nach Darstellung der Behörden keinen
antichristlichen Hintergrund. Der 23-jährige Täter, ein Polizist, habe aus persönlicher
Frustration wegen Geldproblemen gehandelt. Das erklärten die Ermittler laut Internet-Dienst
„Middle East Online“ (Mittwoch). In einer ersten Vernehmung habe der Mann angegeben,
es bei seiner Schiesserei in einem Zug im Süden des Landes nicht speziell auf Christen
abgesehen zu haben. Ein örtlicher Priester erklärte hingegen unter Berufung auf Opferaussagen,
der Täter habe gezielt eine Gruppe von Frauen ausgewählt, die nicht den islamischen
Kopfschleier trugen. Zudem habe er beim Feuern „Allahu akbar“ (Gott ist groß) gerufen,
so der Geistliche laut „Middle East Online“. Bei dem Attentat war am Dienstag ein
71-jähriger Kopte getötet worden; fünf weitere Passagiere erlitten Verletzungen. Auf
die Nachricht des Anschlags hin versammelten sich laut Onlinedienst im südägyptischen
Samalut hunderte Kopten zu Protesten vor einem Krankenhaus.