Pakistan: Kirche kämpft weiter gegen Blasphemiegesetz
Die Kirche setzt sich weiterhin gegen das Blasphemiegesetz ein. Das betonte der Vorsitzende
der pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore. Das
Festhalten von Ministerpräsident Jusuf Gilani an der bestehenden Regelung sei ein
deutlicher Dämpfer, so der Erzbischof von Lahore. Gilani hatte jeder Änderung des
Gesetzes eine Absage erteilt, nachdem Papst Benedikt XVI. bei seinem traditionellen
Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps eine Abschaffung gefordert hatte. Auch
die bischöfliche Kommission Justitia et Pax ist enttäuscht, so deren Geschäftsführer
Peter Jacob. Gilani stehe unter politischem Druck, erklärte Jacob mit Blick auf die
Nationalversammlung. Dort ist der Ministerpräsident auf die Stimmen pro-islamischer
Parteien angewiesen. Das Blasphemiegesetz war durch den Fall der wegen angeblicher
Schmähung des Islam zum Tode verurteilten Asia Bibi international in Kritik geraten.
Pakistanische Islamisten treten für die Beibehaltung ein. Bei ihnen stieß die Mahnung
des Papstes auf Proteste. Die Gruppe Jamaat-e-Islami sprach von einer „Einmischung
in innere und religiöse Angelegenheiten Pakistans“ und eine „Aufforderung zum Kampf
der Kulturen“.