2011-01-13 13:02:57

Kard. Meisner: „Ideologische Waffenarsenale abbauen“


RealAudioMP3 Gott ist für alles die „höchste Instanz“. Daran erinnerte der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, im Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag. Über 1.500 Soldaten und Priester nahmen an dem Gottesdienst an diesem Donnerstag im Hohen Dom zu Köln teil. In Gegenwart von Verteidigungsminister zu Guttenberg mahnte der Erzbischof in seiner Predigt, die „ideologischen Waffenarsenale“ zu schließen und eine „Technik ohne Ethik“ zu verhindern. Kardinal Meisner:

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. … Es hat jemand gesagt, entweder betet der Mensch Gott an oder sich selbst. Letzteres ist ein großes Unglück und eine Gefährdung für den Frieden in der Welt. Die Geschichte weiß das zu Genüge zu berichten. Gerade unser Volk ist von den Folgen der Selbstvergötzung stigmatisiert. Das Hitler-Regime als tragische Ersatzreligion ist mit seinen 60 Millionen Toten die schlichte Folge, dass sich der Mensch an die Stelle Gottes gesetzt hat.“

Der Kardinal betonte, die Religionsfreiheit sei „das fundamentalste und wichtigste aller Menschenrechte.“ Wenn Menschen in rechter Gottes-, Nächsten- und Weltliebe stünden, könnten Habsucht, Machthunger und Größenwahn aus der Welt verschwinden.

„Denkt daran: Technik ohne Ethik gefährdet den Menschen und macht ihn zum Gegenstand der Manipulation. Den Menschen die ihnen von Geburt zukommenden Rechte vorzuenthalten, ist die Ursache permanenter Friedensgefährdung in Gesellschaft und Völkergemeinschaft. Schritte zum Frieden zeigen sich im Vertrauen der Menschen und Völker zueinander. Dazu bietet die Kirche ihre guten Dienste an, indem sie die religiösen Überzeugungen anderer Menschen achtet und das Gute in anderen religiösen Gemeinschaften zu stärken, zu entbinden und zu ermutigen sucht.”

Hintergrund
Die katholische Kirche betreut Soldaten der Bundeswehr mit bundesweit gut 100 Militärseelsorgern. Die katholische Kirche begeht den Weltfriedenstag jedes Jahr Anfang Januar. Er findet zum 44. Mal statt. Papst Benedikt XVI. hat ihn in diesem Jahr unter das Motto „Religionsfreiheit - der Weg zum Frieden“ gestellt. An dem internationalen Soldatengottesdienst nahmen Soldaten der deutschen, britischen, belgischen, amerikanischen und niederländischen Streitkräfte teil. Während der Messe demonstrierten rund 50 Friedensaktivisten vor dem Dom mit Parolen und Plakaten gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr.

(domradio 13.01.2011 mg)







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