Int. Bischofstreffen: „Wir kämpfen weiter für einen gerechten Frieden“
Das gegenseitige Vertrauen der Christen im Heiligen Land ist in den vergangenen Jahrzehnten
gewachsen. Dieses Fazit zieht die Deutsche Bischofskonferenz zu Abschluss des XI.
Internationalen Bischofstreffens im Heiligen Land. Der Solidaritätsbesuch von europäischen
und nordamerikanischen Bischöfen ging an diesem Donnerstag in Jerusalem zu Ende; Leiter
der deutschen Delegation war der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Die internationale
Gruppe hatte in den letzten Tagen verschiedene katholische Gemeinden im Heiligen Land
besucht. Das größere Vertrauen der Christen untereinander habe sich zum Beispiel
bei einer Gedenkfeier für die Opfer der letzten Anschläge von Bagdad und Alexandria
im Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Jerusalem gezeigt, heißt es in der Pressemitteilung
der DBK. Allerdings sei eine engere ökumenische Zusammenarbeit im Heiligen Land notwendig.
Um die Beziehung mit den anderen Religionen zu verbessern, müsse vor allem die Kenntnis
übereinander vertieft werden, heißt es mit Blick auf Erziehungseinrichtungen sowohl
in Israel als auch auf palästinensischer Seite weiter.
Mehr Einsatz für
Palästina Weiter stand der Fortgang des Friedensprozesses im Mittelpunkt der
Visite. Bischöfe aus verschiedenen Teilen der Welt hätten hier Entschlossenheit markiert,
sich auch weiterhin tatkräftig für einen gerechten Frieden in der Region einzusetzen.
In ihrem Abschlusskommuniqué zum Treffen äußerten die Geistlichen große Sorge über
„zu viele Vorfälle, bei denen die Würde der palästinensischen Bevölkerung ignoriert
oder verletzt“ werde. Man werde versuchen, in diesen Fragen „bei Politikern und in
der Öffentlichkeit unserer Länder Unterstützung zu finden“, hieß es weiter.
„Löst
endlich die Visa-Frage!“ Gegenüber Israels Sozialminister Isaac Herzog hätten
die Bischöfe erneut eine „befriedigende Lösung“ bei der Erteilung von Visa für kirchliches
Personal angemahnt. Die restriktive Haltung der israelischen Behörden lasse sich nicht
durch die Sicherheitsinteressen Israels begründen, so Bischof Stephan Ackermann. „Faktisch
bedeutet sie eine erhebliche Einschränkung der Seelsorge, die für uns nicht akzeptabel
ist“, so der Trierer Bischof wörtlich. Wie wichtig die Christen für die Zukunft Palästinas
seien, habe mit Nachdruck der palästinensische Ministerpräsident Salam Fayyad unterstrichen,
geht aus der DBK-Mitteilung weiter hervor. Auch Papst Benedikt XVI. hatte bei seinem
Heilig-Land-Besuch im Jahr 2009 nachdrücklich um eine Lösung der Visa-Frage gebeten.
Die jährliche Visite europäischer und nordamerikanischer Bischöfe im Heiligen
Land wird seit 1998 auf Wunsch des Heiligen Stuhles durchgeführt. Die Geistlichen
eingeladen hatte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, der auch Vorsitzender
der katholischen Bischofsversammlung im Heiligen Land ist.