2011-01-12 17:18:46

Vatikan/D: CSU-Delegation beim Papst


RealAudioMP3 Es wird einer der politischen und religiösen Höhepunkte dieses Jahres werden: Die Reise Papst Benedikts nach Deutschland. Auf Einladung von Bundespräsident Christan Wulff stattet der Pontifex im September Berlin einen ersten Staatsbesuch ab, wo zurzeit auch über eine Rede des Papstes vor den Abgeordneten des Deutschen Bundestags spekuliert wird.

Als erste Delegation deutscher Poltiker seit Bekanntgabe des Papstbesuches in Deutschland reisten in diesen Tagen Vertreter der CSU-Landegruppe im Deutschen Bundestag in den Vatikan. Dort wurden sie am heutigen Vormittag von Papst Benedikt in einer Privataudienz empfangen.

Für die CSU-Politiker stellt der Besuch beim Heiligen Stuhl die Möglichkeit dar, sich entschlossen zu ihren christlichen Überzeugungen zu bekennen und diese als Grundlage ihrer politischen Entscheidungsfindung zu bekräftigen. So bestärkt der stellvertretende CDU/CSU-Vorsitzende im Deutschen Bundestag, Johannes Singhammer, im Interview mit Radio Vatikan seine Haltung in der aktuellen Debatte um Präimplantationsdiagnostik bei der künstlichen Befruchtung:

„Ich bin klar und entschieden für ein vollständiges Verbot der PID, weil ich meine: Mit einer Regelung, die Ausnahmen zulässt, begeben wir uns politisch auf eine abschüssige Bahn. Welche möglichen, vermuteten, tatsächlichen Krankheiten führen dazu, dass ein Embryo verworfen, also abgetötet wird und wann nicht. Damit kommen wir zu grundsätzlichen Fragen des Lebens. Kann der Mensch über Leben entscheiden? Und da bin ich der Meinung, brauchen wir eine ganz konsequente Haltung: Wir können keine Regelung treffen, die selektiert, denn damit würde die Büchse der Pandora geöffnet werden.“

Auch in der vom Papst in seiner Neujahrsrede angestoßenen Debatte um Verstöße gegen Religionsfreiheit und die weltweite Verfolgung von Christen sicherte Singhammer Benedikt XVI die Unterstützung der deutschen Christdemokraten zu:

„Wir wollen auf allen internationalen Konferenzen dieses Thema zur Sprache bringen, wir wollen eine Weltöffentlichkeit dafür herstellen, dass diese Fragen nicht einfach wieder vergessen werden, sondern die Sicherung der Religionsfreiheit gerade in muslimisch geprägten Ländern, nachhaltig eingefordert wird als ein Menschenrecht. Und wir werden gegenüber Partnern, die uns besonders nahe stehen, zum Beispiel der Türkei als NATO-Partner, als EU-Anwärter, klar zum Ausdruck bringen, dass es nichts ein kann, dass die Türkei als ein herzland der Christenheit über viele Jahrhunderte hinweg, zu einer christenfreien Zone wird, in den nächsten Jahren.Christenverfolgung lehnen wir ab, aber es geht auch darum Christen eine Zukunft zu bieten, vor allem den jungen Christen.“

Den bevorstehenden Deutschlandbesuch sieht Johannes Singhammer als ein klares Zeichen der Zuwendung des Papstes an Deutschland, an die Menschen in Deutschland, und auch als „Erinnerung an die Fundamente der Werte, die wir in Deutschland haben und zu denen wir uns nicht neutral verhalten können“, so der CSU-Poltiker wörtlich. Am Ende ihres etwa 15-minütigen Gedankenaustausches mit dem Pontifex, drückten die Berliner Delegierten, dem Papst ihre Freude über seine Deutschlandreise im Herbst aus. Für den CSU-Politiker Johannes Singhammer hat seine Begegnung mit Benedikt nicht nur spirituelle, sondern auch politische Wirkungskraft:

„Ich nehme eine große innere Freude mit, dass diese Begegnung mit dem Papst möglich war und eine Ermutigung und auch Bestätigung, die eigenen Werte, christlich, jüdische Werte, die Grundlage auch unserer Verfassung, des Grundgesetzes, sind, hochzuhalten, sie zu verteidigen und auf dieser Grundlage Politik zu gestalten.“

(rv 13.01.2011 cs)








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