Protestantische Christen in Italien haben die Regierung aufgefordert, ein Gesetz zum
Schutz der Religionsfreiheit zu verabschieden. Die Initiativen des italienischen Außenministers
Franco Frattini in dieser Frage auf internationaler Ebene seien zwar begrüßenswert,
heißt es in einer Erklärung der Föderation Evangelischer Kirchen in Italien (FCEI)
vom Dienstag. Als religiöse Minderheit in Italien halte man es aber für notwendig,
darauf hinzuweisen, „dass in Italien noch kein Rahmengesetz existiert, das diese Materie
in organischer Weise regelt“. Die Regierung dürfe sich nicht nur auf internationaler
Ebene für Religionsfreiheit einsetzen, sondern müsse auch im Inland eine „wahrhafte
Kultur der Laizität als System von Garantien für die Freiheit jedes Einzelnen“ fördern,
hieß es weiter. In der FCEI sind rund 60.000 Waldenser, Methodisten, Baptisten, Lutheraner,
Mitglieder der Heilsarmee und Angehörige weiterer evangelischer Gemeinschaften
zusammengeschlossen. Die Föderation hat in der Vergangenheit wiederholt eine Benachteiligung
evangelischer Kirchen gegenüber der katholischen Kirche kritisiert.