2011-01-12 11:30:37

Haiti: Ein Jahr danach


RealAudioMP3 Haiti, am 12. Januar 2010, vor genau einem Jahr: „Wir waren auf der Veranda, als wir zum ersten Mal spürten, dass das Haus sich bewegte und einzustürzen begann. Wir rannten raus und verbrachten die nächsten vier Tage auf der Straße. Erst später gab man uns eine Plane.“ - „Hier gab es einmal das Haus der Nonnen der heiligen Theresa, sie haben in der Gemeinde gearbeitet. Das Haus ist immer noch ein Trümmerfeld, es gab damals acht Tote und 32 Verletzte dort.“ - „Wir begannen zu rennen, und dann liefen wir an einer Wand entlang, die zusammenbrach. Meine Mama und ich sind hingefallen.“ 
Einige Erinnerungen an das große Beben. Ein Land versank in Trümmern, die Bilder davon gehen jetzt – ein Jahr danach – noch einmal über die Bildschirme. Aber in der Stunde der Not wurden auch andere Kräfte frei. Bischof Pierre Dumas, Präsident von Caritas Haiti, erinnert sich:

„In den Nachwirkungen des Erdbebens haben die Haitianer eine große Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit gezeigt. Aber wir haben auch das Wiederaufleben von Werten wie der Solidarität und der Subsidiarität gesehen, die wir längst vergessen glaubten. Und die Haitianer haben gezeigt, dass sie in schwierigen Situationen des Leides sich nicht aufgegeben haben; sie sind aufgestanden und haben gezeigt, dass man sich gemeinsam bemühen muss.“ 
Seitdem läuft der Wiederaufbau, unterstützt von Hilfsorganisationen wie Caritas Internationalis. Der Aufbau will aber nicht schnell das Alte zurückhaben, es geht um eine generelle Hilfe für eines der ärmsten und immer wieder von Katastrophen heimgesuchten Länder der Erde.

Michiel Mollen, Mitarbeiter des Caritas-Partners Cordaid: „Wir bauen jetzt Holzrahmenhäuser, die Erdbeben und Hurrikanen in der Zukunft widerstehen können. Wir benutzen Holz, das von Termiten und anderen Natureinflüssen wie Feuchtigkeit nicht beschädigt werden wird. Und das Holz ist importiert, so dass es den Forsthaushalt Haitis nicht schädigt. Was wir bisher an fassbaren Ergebnissen erreicht haben, ist der Bau von über 400 Holzhäusern.“ 
Gilbert Fortil, ebenfalls von Cordaid Haiti: „Durch eine einfühlsame Herangehensweise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team versuchen wir, die Vorlieben und Bedürfnisse der einzelnen Gemeinden herauszufinden. Wir finden heraus, was sie wollen und wie sie die Dinge gemacht haben wollen. Der Gedanke ist, mit der Gemeinde zu arbeiten, nicht ohne sie.“ 
(caritas/rv 12.01.2011 ord)
 







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