2011-01-07 13:40:06

Kopten: „Unsere Botschaft ist eine Botschaft des Friedens“


RealAudioMP3 Trost durch Gottes Güte – das wünscht Papst Benedikt XVI. den Ostkirchen zu deren Weihnachtsfest an diesem Freitag. Die Kirchen im Nahen Osten seien derzeit schweren Prüfungen ausgesetzt, so der Papst am Donnerstag nach dem Angelusgebet. Gottes Gnade, sichtbar in Jesus Christus, könne ihnen Trost geben, so Benedikt. Anders als befürchtet, gab es bei den koptischen Weihnachtsfeiern in Ägypten und Europa bisher keine gewaltsamen Zwischenfälle. Nach dem Anschlag von Alexandria stehen die koptischen Christen weltweit unter Schock. So wurde das Weihnachtsfest der koptisch-orthodoxen Gemeinde in Rom zum Beispiel unter großer Verunsicherung begangen, erzählt der koptisch-orthodoxe Bischof El Soryany im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Mit großer Traurigkeit und Tränen in den Augen haben wir gestern den Heiligen Abend gefeiert und dabei den 23 Opfern unserer Gemeinschaft gedacht, die an Neujahr in Alexandria ums Leben kamen. Für uns ist dieses Weihnachten nicht dasselbe wie im letzten Jahr, es fehlt die Freude. Und tatsächlich haben wir nur die Liturgie gefeiert, ganz schlicht. Wir wünschen allen Christen in der Welt ein glückliches und ruhiges Jahr, unsere Botschaft ist eine Botschaft des Friedens: Keine Gewalt, kein Terrorismus und kein Blut mehr.“

Papst Benedikts Worte der Ermutung hätten die betroffenen Christen dankbar aufgenommen, so der orthodoxe Bischof, der an die langen Beziehungen zwischen dem Vatikan und den orthodoxen Kopten erinnert:

„Wir sind sehr dankbar für alles, was Papst Benedikt XVI. für alle Christen im Nahen Osten tut. Zum Beispiel hat er unserer Gemeinschaft mit der Nahostsynode im Vatikan sehr geholfen, er hat die internationale Gemeinschaft zur Hilfe für uns aufgefordert. Der Dialog zwischen Katholiken und Orthodoxen geht weiter. Seit Papst Shenouda III. im Jahr 1973 Papst Paul VI. im Vatikan besuchte, haben wir einige wichtige Schritte gemacht. Ich beobachte, dass zwischen den Kirchen viel passiert; hoffen wir, dass es so weiter geht mit dem Dialog.“

Die orthodoxe koptische Gemeinde in Italien umfasst insgesamt 30.000 Gläubige. In der Lombardei, in der fast die Hälfte der Gemeinschaft lebt, wurden die Messen aus Furcht vor Anschlägen von Mitternacht auf 18 Uhr vorverlegt.
(rv/kipa 07.012011 pr)


 







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