Papst beim Angelus: Laizismus und Fundamentalismus bedrohen Religionsfreiheit
„Jesus Christus ist
unser Friede“ – von diesem Wort aus dem Epheser-Brief ging Papst Benedikt am Samstag
Mittag bei seinem Angelusgebet aus. Jesus habe in die Welt „einen Samen der Liebe
und des Friedens gebracht, der stärker ist als der Same des Hasses und der Gewalt“.
Das sagte der Papst vom Fenster seines Arbeitszimmers aus zum Petersplatz hinunter.
„Wir
erleben heutzutage zwei gegenläufige Tendenzen, die beide negativ sind: Auf der einen
Seite den Laizismus, der auf eine häufig versteckte Weise die Religion in die Privatsphäre
abschiebt. Auf der anderen Seite den Fundamentalismus, der wiederum allen die Religion
mit Gewalt aufzwingen will. Gott hingegen hat für die Menschheit einen Heilsplan der
Liebe, dem sie in Freiheit und Verantwortung entsprechen können. Wo die Religionsfreiheit
anerkannt wird, da wird die Menschenwürde an ihrer Wurzel respektiert. Darum ist die
Religionsfreiheit der Königsweg, um Frieden zu schaffen.“
Mit dem Blick auf
Jesus, den Friedensfürsten, werde deutlich, „dass man Frieden nicht mit Waffengewalt
erreicht und auch nicht mit wirtschaftlicher, politischer, kultureller und Medien-Macht“.
Friede sei vielmehr „ein Werk der Gewissen, die sich der Wahrheit und der Liebe öffnen“.
„Einen
frohen Neujahrsgruß richte ich an alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Gerne
heiße ich heute die Sternsinger aus Mainz willkommen und grüße mit ihnen alle, die
in den Pfarreien am Dreikönigssingen teilnehmen, um den Menschen das Ereignis der
Geburt Christi zu künden. Es ist eine Botschaft der Freude und des Friedens für die
ganze Welt. Gott will bei den Menschen sein. In seinem menschgewordenen Sohn wendet
Gott uns sein Angesicht zu und schenkt uns Heil. So bitten wir ihn um seinen Segen
und wollen dieses neue Jahr im Namen des Herrn beginnen. Gott geleite euch auf allen
Wegen.”