Am 31. Dezember um 16 Uhr schließt sich in Santiago de Compostela die Heilige Pforte:
Dann geht das Heilige Jahr der Jakobus-Pilgerschaft feierlich zu Ende. Der Erzbischof
der Wallfahrtsstadt in der nordspanischen Provinz Galicien, Julian Barrio Barrio,
ist dankbar für die Gnaden der letzten zwölf Monate.
„Ich danke Gott vor
allem für die Natürlichkeit und Einfachheit, in der das Heilige Jahr für Santiago
abgelaufen ist. Der Jakobuspilger Benedikt XVI., aber auch so viele andere einfache
Pilger haben uns ein großartiges Zeugnis für den Glauben abgelegt. Natürlich war das
Papsttreffen mit Jugendlichen hier am Jakobusgrab wichtig; aber es war in gewisser
Hinsicht nur ein Ereignis unter vielen, ein Glied in der Kette. Ich will auch diesen
Alltag unterstreichen: dass Tag für Tag so viele Menschen hierhin kamen, um die religiöse
Erfahrung des Heiligen Jahres mitzuerleben. Und das trotz aller religiösen Gleichgültigkeit,
die uns umgibt, trotz aller moralischen Unsicherheit und des Verlusts von Tranzendenzgespür.
Was wir Benedikt XVI. besonders verdanken, ist seine tiefgehende Deutung des Jakobsweges
und der Pilgerschaft.“
Nach Angaben der Tageszeitung „Voz de Galicia“ hat
die Zahl der Pilger zum Grab des Apostels Jakobus im Jahr 2010 eine Rekordmarke erreicht:
270.000 Menschen seien im Heiligen Jahr den Jakobsweg gegangen. Der bisherige Rekord
lag bei fast 180.000 im Jakobusjahr 2004. Gezählt werden die in Santiago ausgestellten
Pilger-Diplome. Etwa drei Viertel der Jakobspilger sind Spanier; in der Statistik
hinter ihnen liegen Italiener, Deutsche, Polen und Iren.
„Ich muss sagen,
es ist eine unglaubliche Genugtuung, dieses Heilige Jahr nun abzuschließen. Wir werden
einen Wortgottesdienst unter freiem Himmel feiern und dabei die Botschaft verlesen,
die Papst Benedikt uns geschickt hat; dann werde ich, während alle schon zum Beginn
der Eucharistiefeier das „Te Deum“ singen, die Heilige Pforte schließen.“