In Italien sind neue Dokumente über den Radrennfahrer Gino Bartali und seine Unterstützung
für Juden während der deutschen Besatzung aufgetaucht. Darüber berichtet jetzt die
Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ unter Berufung auf einen heute in Israel lebenden
78-jährigen Geretteten. Dieser gab an, Bartali habe ihn zusammen mit seiner Mutter,
seinem Großvater und einer Tante im Sommer 1944 drei Monate lang in einem Hinterhof-Raum
von Florenz versteckt. Dass der mehrfache Gewinner des Giro d’Italia und der Tour
de France während der deutschen Besatzungszeit 1943/44 jüdischen Mitbürgern geholfen
hatte, war grundsätzlich bekannt. 2005 erhielt Gino Bartali posthum die goldene Ehrenmedaille
Italiens, weil er an der Rettung von 800 Juden beteiligt war. Das Renn-As benutzte
seine weiten Trainingstouren durch die Toskana und Umbrien bis Cortona und Assisi
zu Kurierfahrten. In seinem Rennrad versteckte und transportierte er Dokumente und
Fotos für eine geheime Druckerei, die Ausweise für jüdische Flüchtlinge herstellte. (or
29.12.2010 gs)