2010-12-29 12:14:33

D: „Tötung von Gottes Ebenbild“


Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat die Freigabe von Gentests an Embryonen in der Präimplantationsdiagnostik (PID) aufs Schärfste verurteilt. „Die PID zieht immer Selektion und Tötung nach sich“, sagte er in einem Gottesdienst am Dienstagabend im Kölner Dom. Wer PID zulasse, sage Nein zum Leben und Nein zu Gott. „Dieses Nein aber bedingt gleichsam lawinenartig eine weitere Lockerung des Lebensschutzes“, warnte Meisner.
Der Mensch habe seine volle Würde, sobald eine Eizelle befruchtet werde, erläuterte Meisner. „Ab dem Moment ist nicht nur neues Leben vorhanden, das sich als Mensch entwickelt. Ab diesem Moment stehen wir vor einer neuen genetischen Identität, das heißt, einem einzigartigen neuen Ebenbild Gottes.“ Niemand habe das Recht, hier eine Auswahl zu treffen, betonte der Kardinal zum Fest der Unschuldigen Kinder, das die Kirche am 28. Dezember begeht. Es erinnert an den Befehl von König Herodes zur Zeit Christi Geburt, alle neugeborenen Jungen töten zu lassen.

Bei der PID werden im Reagenzglas erzeugte befruchtete Eizellen außerhalb des Mutterleibes auf genetische Fehler untersucht und geschädigte Embryonen vernichtet. In Deutschland galt sie bis zum Sommer 2010 nach gängiger Rechtsinterpretation des Embryonenschutzgesetzes als verboten. Anfang Juli entschied jedoch der Bundesgerichtshof (BGH), dass Gentests an Embryonen nach dem Wortlaut dieses Gesetzes bislang nicht untersagt sind. Im Bundestag wird derzeit um eine Neuregelung gerungen; Befürworter und Gegner stellen dazu verschiedene Gesetzentwürfe vor.

(kna 29.12.2010 pr)







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