China erwartet sich vom Heiligen Stuhl „konkrete Aktionen“ zur Verbesserung seiner
Beziehungen zu Beijing. Nach Angaben der Agentur reuters äußerte sich die Leiterin
des diplomatischen Dienstes im chinesischen Außenministerium, Jiang Yu, vor Journalisten
in Beijing zum Thema. „Wir hoffen, dass der Vatikan die Realität der Religionsfreiheit
und die Entwicklung des Katholizismus in China anerkennt“, so die Sprecherin wörtlich.
China reagiert damit auf die jüngste öffentliche Kritik aus dem Vatikan. Papst Benedikt
selbst hatte in seiner Weihnachtsbotschaft seine Sorge über die Lage der katholischen
Kirche in Festland-China ungewöhnlich deutlich zum Ausdruck gebracht und den Gläubigen
angesichts der Einschränkungen ihrer Religions- und Gewissensfreiheit Mut zugesprochen.
Überschattet wurde das Verhältnis zu Beijing in der letzten Zeit unter anderen durch
die erzwungene Teilnahme romtreuer Bischöfe an einer Versammlung der staatliche kontrollierten
„Patriotischen Vereinigung der chinesischen katholischen Kirche“. Überdies fand wenige
Wochen davor in der Provinz Hebei eine Bischofsweihe ohne päpstlichen Auftrag statt.
(reuters 28.12.2010 pr)