Orthodoxe müssen sich an vorderster Front für die Überwindung von Intoleranz zwischen
Angehörigen verschiedener Volksgruppen einsetzen. Dazu hat sie der Moskauer Patriarch
Kyrill I. aufgerufen. Der Gedanke einer „nationalen Überlegenheit“ sei der Orthodoxie
ebenso fremd wie die Feindseligkeit gegenüber Vertretern anderer Religionen, sagte
der Patriarch bei der Diözesanversammlung des Moskauer Klerus. Kyrill äußerte sich
im Zug der jüngsten Welle ethnisch motivierter Gewalt in Moskau. Dort löste die Ermordung
eines Fußballfans Anfang Dezember mutmaßlich durch einen Moslem Gewalttaten aus. Sie
richteten sich gegen Angehörige ethnischer Minderheiten aus den mehrheitlich muslimischen
Republiken des Kaukasus und Zentralasiens. Der Moskauer Patriarch warnte auch vor
einer Verschärfung der Einwanderungsgesetze als Instrument, ethnische Spannungen abzubauen:
„Auf diese Art bleiben die schmerzvollsten Fragen ohne Antwort und schaffen nur neue
Probleme“, so der Patriarch wörtlich. (asianews 27.12.2010 gs)