Nur kurz hat die Explosion von Briefbomben in zwei ausländische Botschaften das vorweihnachtliche
Rom in Angst und Schrecken verletzt. Seit am Freitagfrüh ein Bekennerschreiben bekannt
wurde, das „nur“ auf schon früher aktive italienische Anarchisten und nicht - wie
zunächst befürchtet - auf Al-Kaida hindeutet, rückten wieder andere Themen in den
Vordergrund. Auch in Vatikannähe herrschte am Heiligabend keine Angst oder Panik.
Die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Petersplatz entsprechen dem Augenschein nach denen
der früheren Jahre. Denn von konkreten Warnungen gegen die Großzeremonien des Papstes,
wie sie in früheren Jahren mitunter publik wurden, ist diesmal nichts zu hören. Neben
den üblichen Sicherheitsvorkehrungen am Petersplatz hatte der Vatikan auch für die
Papstmessen dieser Tage Vorkehrungen getroffen: Der Mittelgang, durch den der Papst
am Ende einer langen Prozession zur Weihnachtsmette einzieht, wurde deutlich verbreitert.
Mit Schrecken erinnerte man sich an Weihnachten 2009, als Benedikt XVI. bei dieser
Einzugsprozession von einer Schweizerin zu Boden gerissen wurde. Im Gerangel von Sicherheitskräften
und Zeremoniaren kam damals der französische Kurienkardinal Roger Etchegaray zu Fall
und zog sich einen Oberschenkelhalsbruch zu.