Weihnachten in der
Welt: Wir blicken in andere Länder und schauen nach, was die Menschen dort in diesen
Tagen bewegt. Ein erstes Schlaglicht werfen wir auf Russland. Während die römisch-katholische
Kirche das „Hochfest der Geburt des Herrn“ am 25. Dezember begeht, feiert es die russisch-orthodoxe
Kirche erst am 6. und 7. Januar. Das Interesse der orthodoxen Gläubigen an der katholischen
Liturgie steigt, beobachtet der Nuntius in Moskau Antonio Mennini. Immer mehr orthodoxe
Priester besuchten in diesen Tagen die katholische Liturgie, so der Geistliche im
Gespräch mit Radio Vatikan – nicht nur aus Neugier:
„Sie sind angezogen
vom Reichtum, den die römisch-katholische Kirche ihnen anbieten kann in der Liturgie,
den Predigten und Gesängen. Und ich glaube, auch die Krippe als Teil unserer Weihnachtstradition
interessiert viele Orthodoxe. Viele katholische Priester in und um Moskau, aber auch
aus anderen Gegenden erzählen mir, dass viele Orthodoxe jetzt anfangen, sich eine
Krippe aufzustellen, auch wenn sie sie außerhalb der Kirche aufbauen. Die Krippe unterstreicht
ja auch den intimen und warmen Charakter von Weihnachten.“
Papst Benedikt
XVI. lädt am zweiten Weihnachtsfeiertag Bedürftige und Sozialarbeiter zu einem gemeinsamen
Essen in den Vatikan ein. Armenspeisungen hätten auch in der russisch-orthodoxen Kirche
inzwischen einen festen Platz, so Pater Mennini:
„Weiter sind wir sehr
zufrieden zu hören, dass es auch in den Mensen der orthodoxen Gemeinden Armenspeisungen
gibt, was auf die sozialen Probleme Russlands hindeutet, aber auch den christlichen
Sinn der Nächstenliebe verdeutlicht. 1.25 Das russische Volk will die Probleme nicht
verstecken, sondern sie gemeinsam in Angriff nehmen. Viele wollen Gerechtigkeit für
alle und eine gerechte Aufteilung der Güter, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit,
sie denken da vor allem an die Zukunft ihrer Kinder.“