Pakistan: „Christen sind loyal und tragen zum Fortschritt bei“
Die Rechte der Christen in dem mehrheitlich islamischen Land unterstreicht in einer
Grußbotschaft zu Weihnachten der Präsident des Landes, Asif Ali Zardari. Die christlichen
Pakistanis seien „eine loyale gesellschaftliche Gruppe“, die einen „ungeheuren Beitrag
zum Fortschritt und zur Entwicklung des Landes leistet“, zitierte die regierungsnahe
pakistanische Nachrichtenagentur „Associated Press of Pakistan“ (APP) das Staatsoberhaupt.
Weiter habe Zadari die Entschlossenheit seiner „Pakistan People’s Party“ betont, zusammen
mit „unseren christlichen Brüdern und Schwestern für die Rechte aller Minderheiten
und benachteiligten Menschen sowie für die Etablierung einer liberalen und pluralistischen
Gesellschaft in Pakistan zu kämpfen“.
Am Wochenende demonstrierten derweil
in allen großen Städten des Landes Zehntausende Muslime für eine Beibehaltung des
Blasphemiegesetzes. Zu den Massenprotesten hatten Medienberichten zufolge islamische
Parteien und Kleriker aufgerufen. Die Demonstranten hätten mit weiteren landesweiten
Protesten und einer Belagerung des Parlaments gedroht, sollte die Regierung an ihrem
Plan zur Reform des Blasphemiegesetzes festhalten. „Die Massen in einem Land, das
im Namen des Islam geboren wurde, werden eine Gesetzesänderung niemals zulassen“,
hieß es in den Reden führender islamischer Kleriker. - Die Absicht der Regierung Pakistans,
das Blasphemiegesetz nach dem Fall Asia-Bibi zu lockern, ist vorerst blockiert. Grund
ist ein Gerichtsurteil, das Regierung und Parlament das Recht zu einer solchen Reform
abspricht. Papst Benedikt XVI. hatte Mitte November an die pakistanische Regierung
appelliert, Asia Bibi freizulassen. In Pakistan wurde bislang kein Todesurteil wegen
Blasphemie vollstreckt.