2010-12-24 12:04:16

D: Zollitsch, „Missbrauch wissenschaftlich aufarbeiten"


Die deutschen Bischöfe wollen die Problematik des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Das kündigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in der Weihnachtsausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ an. Damit solle der Wille zur Aufklärung deutlich werden, so Zollitsch in dem Interview. Man denke auch darüber nach, ob Papst Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch im September 2011 Missbrauchsopfer treffen werde.
Eine katholische Dimension des Missbrauchs verneinte Zollitsch. Er könne vorerst keine gravierenden Unterschiede zur evangelischen Kirche oder anderen Institutionen entdecken. Auch dort sei es Tätern gelungen, durch ein Geflecht von Beziehungen und Abhängigkeiten nicht aufzufliegen. Die Odenwaldschule sei dafür ein trauriges Beispiel. Es werde Gegenstand der Forschung in den eigenen Reihen sein, ob kirchliche Strukturen Missbrauch begünstigten und Aufklärung erschwerten. Der Vorsitzende räumte ein, dass die Bischöfe aus heutiger Sicht auf die ab Januar bekannt gewordenen Missbrauchsfälle früher hätten reagieren müssen. Man habe die Dimension erst erfassen wollen, dann aber sei eine Lawine hereingebrochen.

(kipa/süddeutsche 24.12.2010 pr)








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