Der Bischof von Hong Kong hat die chinesischen Behörden zur Freilassung des Friedensnobelpreisträgers
Liu Xiaobo aufgerufen. Liu sei im Gefängnis, weil er „Menschenrechte gefördert“ habe,
so Bischof John Tong wörtlich. Der höchste katholische Vertreter Hongkongs äußerte
sich zum Thema in seiner Weihnachtsbotschaft, die an diesem Donnerstag auf der Homepage
der Diözese Hongkong veröffentlicht wurde. Darin rief er auch zur Freilassung des
Menschenrechtlers Zhao Lianhai aus der Haft auf. Liu und Zhao seien „leuchtende Sterne“.
Er hoffe, die beiden Männer könnten „ihre zivilen Rechte und Glaubensfreiheit in Anspruch
nehmen, um der Gesellschaft weiter dienlich zu sein“, so der Bischof. Er hoffe zugleich,
dass die Volksrepublik von einem „international größeren Ansehen“ profitieren könne.
Liu ist der erste Unterzeichner und Mitbegründer der Menschenrechtscharta „Charta
08“. Er sitzt seit Dezember 2008 im Gefängnis. Zhao hatte sich für die Opfer des Milchskandals
aus dem Jahr 2008 eingesetzt; er hatte eine Unterstützergruppe für Eltern gegründet,
deren Kinder durch verseuchte Milch erkrankten. Auch sein eigenes Kind erkrankt. Er
wurde zu zweieinhalb Jahren haft verurteilt.