2010-12-23 15:34:03

D: Die Kirche braucht Reform und Gesprächskultur


Reformen in der katholischen Kirche hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, gefordert. Das meldet die Katholische Nachrichtenagentur. Die größten Gefahren für die Kirche seien innerhalb ihrer eigenen Mauern und nicht außerhalb zu finden. Als Beispiele nannte er im Interview mit dem „Münchner Merkur“ Selbstgenügsamkeit und Routine. Dazu kämen Unwahrhaftigkeit in der Selbstdarstellung sowie im Anspruch gegenüber dem Menschen und der eigenen inneren Wirklichkeit. Die Kirche müsse bereit sein zur Erneuerung und Veränderung, betonte Glück. Er räumte jedoch ein, dass viele engagierte Katholiken inzwischen frustriert seien und die Hoffnung auf Veränderungen aufgegeben hätten. Zugleich warnte der ZdK-Präsident davor, nur die Probleme der Kirche zu sehen. In ihr und mit ihr geschehe auch viel Gutes in der Welt. Auf ihrem positiven Konto stehe weit mehr als auf dem negativem.
Wichtig sei aber, in allen Bereichen der Kirche wieder eine neue Gesprächskultur zu finden. Exemplarisch sei die Sexualmoral, die fast 20 Jahre lang innerkirchlich weitgehend tabuisiert worden sei, betonte Glück. Auch
Moraltheologen hätten sich dazu aus Angst vor Ausgrenzung kaum mehr geäußert. Die Kirche sei daher in diesem Bereich weitgehend sprachlos und wirkungslos geworden.

(kna 23.12.2010 ord)







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