2010-12-22 11:27:02

Papst Benedikt: Kind Bethlehem ruft uns in unsere Gottesähnlichkeit zurück


RealAudioMP3 Der Mittwoch war auch der Tag der letzten Generalaudienz des Kalenderjahres, an diesem Tag gab es keinen Rückblick auf eine Heilige des Mittelalters oder eine Papstreise – Benedikt XVI. blickte voraus, auf das Weihnachtsfest und auf den Ort der Krippe in Bethlehem, wo schon jetzt die Erwartungen der Welt und alle Hoffnungen der Menschen der Antwort Gottes begegnen:

 
„Davon kündet auf seine Art schon der Prophet Jesaja, der in vielfältiger Weise die Erwartung der Geschichte, die Erwartung Israels auf eine erneuerte Welt, auf Freiheit und Friede von Gott her ausgesprochen hat, eine Welt, in der Gott selbst Orientierung schenkt. Die Hoffnung Israels, die vor allem in den prophetischen Büchern aufklingt, ist aber konkrete Gestaltung einer Hoffnung, die in jedem Menschen lebt. Denn alle Menschen erwarten irgendwie eine andere Welt, das Große, das Neue, das Schöne, das Wahre, das Gute, den Frieden und die Liebe aller Menschen in der Welt.“

 
Dabei seien Gottes Antworten aber anders, als wir uns das vorstellten, so der Papst. Denn Gott schenke sich uns als Kind:

 
„Darüber können wir uns zuerst nur staunend wundern. Es ist die größte Überraschung, die wir uns vorstellen konnten: Gott wird Kind und gibt sich in unsere Hände. Er bettelt gleichsam um unsere Liebe und macht sich abhängig von uns. Dafür sollen wir still werden, froh werden und uns von dieser Überraschung Gottes berühren, uns von ihm anrühren und verändern lassen, um uns so wieder selbst zur Ähnlichkeit mit Gott zurückzurufen; denn in dieser Gebärde, im ganzen Leben Jesu sehen wir, wie Gott ist, wie das Abbild Gottes sein müsste, wie wir sein müssten. Und so hilft er uns auch, Gott zu sehen, den wir nicht wahrnehmen in dieser Welt, den wir aber im Gesicht Jesu Christi, in seiner Gestalt sehen können, so dass wir zu ihm hin leben können. So stellt uns der Erlöser mit dem Geschenk seiner selbst die Aufgabe, ihm ähnlicher zu werden, um tiefer zu erkennen, wie er die Welt liebt und in seiner Liebe mitzulieben. Das Ewige Wort Gottes, das zum Kind geworden ist, helfe uns, das Handeln Gottes, sein Sein zu verstehen, um uns mehr und mehr von seiner Güte und Liebe formen zu lassen. Der Herr segne euch alle und schenke euch ein gnadenreiches Weihnachtsfest.“


(rv 22.12.2010 ord)
 







All the contents on this site are copyrighted ©.