2010-12-19 13:29:53

UNO/Elfenbeinküste: Blauhelme bleiben


Die UNO wird ihre Soldaten nicht aus der Elfenbeinküste abziehen. Die Truppen würden ihr Mandat trotz der Aufforderung des abgewählten Staatschefs Laurent Gbagbo zum Rückzug erfüllen, sagte der Sprecher von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York. „Abidjan ist vollkommen gelähmt: die öffentlichen Verkehrsmittel und der private Verkehr stehen still, Geschäfte, Schulen und Büros bleiben geschlossen und auf den Straßen sind überall Sicherheitskräfte zu sehen“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Abidjan gegenüber Fides. Abidjan ist die Wirtschaftsmetropole der Elfenbeinküste, wo es am Donnerstag zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und den Anhängern von Alassane Ouattara kam.

Ouattara wird von der internationalen Staatengemeinschaft nach der jüngsten Stichwahl als Präsident des Landes anerkannt. Die Demonstranten versuchten den Sitz des staatlichen Fernsehsenders (RTI) zur erreichen um dort die neue Leitung einzusetzen. Der Fernsehsender vertrat bisher die Position des scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo, der nicht auf sein Amt verzichten will und behauptet er habe die Stichwahl vom 28. November gewonnen. Dabei bezieht er sich au f das Urteil des Verfassungsrates, der den Sieg Ouattaras, der von der Unabhängigen Wahlkommission verkündet worden war, annullierte.

„Bei den Unruhen in Abidjan und in anderen Teilen des Landes kamen mindestens 30 Menschen ums Leben. Rund 60-100 Menschen wurden verletzt“, so der Beobachter weiter. „Derzeit ist die Lage noch ruhig, obschon die Anhänger Ouattaras zu einem erneuten Marsch zum Sitz des staatlichen Fernsehsenders angekündigt haben.“

Das „Golf Hotel“, das Ouattara in Abidjan als Hauptquartier benutzt, wird von den „Blauhelmen“ der Vereinten Nationen und Soldaten der ehemaligen Rebellenbewegung „Forces Nouvelles“ bewacht. Ggagbo hatte zuvor im Streit um den Ausgang der Präsidentenwahl die UNO-Friedenstruppen und die französischen Soldaten zum Verlassen des Landes aufgefordert. Die Truppen hätten sich massiv in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt, hieß es zur Begründung.

(reuters/rv/fides 19.12.2010 mg)







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